Rund 2,9 Millionen Euro investierten das Land Baden-Württemberg und die Kommune in die technischen Erneuerungen zur Verbesserung der Wasserqualität. Die elektrotechnischen Arbeiten an der Kläranlage wurden vom Ingenieurbüro Conplaning GmbH, Ulm/Neu-Ulm übernommen. Das Unternehmen leitete federführend die elektrotechnische Steuerung und Regelung der messtechnischen Einrichtungen sowie der Pumpen, Dosier- und Rührwerke. Eingeflossen sind dabei die Erfahrungen aus der Versuchsinstallation im Klärwerk Steinhäule.
Die Funktionsweise der beiden Anlagen in Neu-Ulm und Langenargen-Kressbronn ist dabei vergleichbar: Nach der mechanischen Reinigung durch ein Sieb durchläuft das Abwasser mehrere biologische Reinigungsstufen. Bakterien sorgen dabei für das Zersetzen von unerwünschten Inhaltstoffen. Im Nachklärbecken setzen sich diese Bakterien ab. Anschließend wird das so gereinigte Abwasser nicht wie bisher direkt in den Bodensee eingeleitet, sondern in ein neues Kontaktbecken gepumpt. Dort werden mit Hilfe von flüssiger Aktivkohle Spurenstoffe, also, Rückstände aus Medikamenten, hormonelle Substanzen und Pflanzenschutzmittel ausgefiltert.
In einem nach geschalteten Sedimentationsbecken wird anschließend durch einen Absetzungsvorgang das gereinigte Wasser wieder von der Aktivkohle getrennt und schließlich in den Bodensee eingeleitet. Der Vorteil: Es entstehen keine bedenklichen Zwischenprodukte. Der Klärschlamm wird später verbrannt.