Bundesforschungsministerin Dr. Annette Schavan ihrerseits warb bei dieser Gelegenheit einmal mehr für eine Aufhebung des weitgehenden Kooperationsverbots zwischen Bund und Ländern im Bildungsbereich, würdigte indes zugleich „die dynamische Entwicklung der jungen und reformorientierten Universität“. Diese sei eine Quelle für den Wohlstand dieser Stadt und stärke wesentlich deren Internationalisierung. Innovationen durch zukunftsorientierte Forschung seien schließlich Hauptquelle für Wachstum und Wohlstand, erklärte die Ministerin. „Und Herzstück des Wissenschafts- und Innovationssystems sind die Hochschulen.“ Diese für den internationalen Wettbewerb zu stärken, sei jetzt der nächste wichtige Schritt in der Hochschulpolitik. „Dabei wollen wir künftig auch eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Bund und den Ländern.“
Auf Ebelings Äußerungen zur Exzellenzinitiative allerdings ging Annette Schavan nicht ein. Der Ulmer Unipräsident, derzeit zudem Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz, hatte eingangs neben der Entwicklung der eigenen Universität auch die Ergebnisse des jüngsten nationalen Spitzenwettbewerbs kommentiert. Er bedauerte in diesem Zusammenhang, dass „im Hochtechnologieland Baden-Württemberg keine der beiden technischen Universitäten Stuttgart und Karlsruhe den Status einer Exzellenzuniversität erhalten“ habe. Überdies seien von den deutschlandweit sechs nicht weiter geförderten Forschungsclustern fünf auf den so genannten MINT-Bereich entfallen, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Damit gebe es in der Informatik bundesweit gerade mal einen Cluster, obwohl das rasant wachsende Bedürfnis unserer Gesellschaft nach Internet-Sicherheit und Cloud-Computing allgegenwärtig sei. „Das sind keine guten Signale für unsere jungen Studierenden im MINT-Bereich, auch nicht für den Technologiestandort Baden-Württemberg und den künftigen Wettbewerb“, erklärte Prof. Ebeling. „Stiftungsunternehmen sind Erfolgsmodelle der sozialen Marktwirtschaft“, so Prof. Michael Kaschke als Fazit seines Festvortrags. Moderner Kontroll- und Governance-Strukturen wegen seien sie adaptiv, durch langfristige Ausrichtung und enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft innovativ und durch sozialen Zweck und nachhaltige Investitionen zunehmend auch attraktiv, nicht zuletzt für junge Menschen, betonte der Vorstandsvorsitzende der Carl Zeiss AG. Aber: „Stiftungsunternehmen sind quasi zum Erfolg verdammt und auf einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg angewiesen.“ Denn sie könnten schließlich bei Finanzierungsbedarf „nicht einfach an den Kapitalmarkt gehen“.
Zuvor hatte die Ulmer Universitätsgesellschaft (UUG) acht Nachwuchswissenschaftler, darunter drei Frauen, mit Promotionspreisen ausgezeichnet. „Für weit überdurchschnittliche Leistungen“, wie der UUG-Vorsitzende Hans Hengartner anerkannte. Nicht ohne Stolz auf die Fördergesellschaft selbst: „Insgesamt haben wir damit in 35 Jahren mehr als 200 Promotionspreise verliehen.“ Wobei auch diesmal die Auswahl „nicht einfach“ gewesen sei, „denn die Ansprüche an die Dissertationsarbeiten steigen von Jahr zu Jahr“. Die jeweils mit 1500 Euro dotierten Promotionspreise erhielten Dr. Susanne Albrecht, Dr. Christian Biener, Dr. Hannah Burger, Dr. Sebastian Egger, Dr. Christoph Erath, Dr. Daniel Sauter, Dr. Steffen Schober und Dr. Andrea Tautzenberger.