"Fairtrade" bedeutet "gerechter Handel": Preise beispielsweise werden so gestaltet, dass Produzentinnen und Produzenten in Entwicklungsländern von ihrer Arbeit angemessen leben können, Kinderarbeit ist verboten, strenge Kriterien für Umwelt- und Sozialstandards müssen eingehalten werden.
Um "Fairtrade Town" zu werden, musste auch Ulm fünf Kriterien erfüllen, die vom unabhängigen Verein "Transfair e.V." mit Sitz in Köln überprüft wurden: Unter anderem musste nachgewiesen werden, dass mindestens 22 Einzelhandelsgeschäfte und elf Gastronomiebetriebe in der Stadt Fairtrade-Produkte im Sortiment haben. In Ulm war diese Hürde leicht zu nehmen: Die Lenkungsgruppe fand mindestens 27 Einzelhandelsgeschäfte und 17 Gastronomiebetriebe, die fair gehandelte Produkte anbieten. Fairtrade-Aktivitäten haben außerdem drei Schulen, vier Vereine und 15 Kirchengemeinden zurückgemeldet. Das Rathaus und viele Einrichtungen der Stadt Ulm verwenden Kaffee, Tee und Säfte aus fairem Handel.
Besonders erfreulich ist das Engagement an Ulmer Schulen. So konnte vor kurzem das St.-Hildegard-Schulzentrum als erste Ulmer Schule den Titel "Fairtrade School" entgegennehmen. Auch die Medien berichten ausführlich über Ulmer Veranstaltungen und Projekte rund um Fairtrade. "Ein gutes Gefühl, Teil einer großen Bewegung zu sein", findet Kirsten Tretter, die Vorsitzende der Steuerungsgruppe und Geschäftsführerin im Ulmer Weltladen.
Die Verleihung der Auszeichnung ist öffentlich. Unter dem Titel "Ulm handelt fair " präsentieren sich am Freitag, 14. März, ab 16 Uhr im Haus der Begegnung Betriebe, Vereine und Schulen, die mitgewirkt haben, um das Siegel zu bekommen. Fairtrade-Botschafterin Hannah Rüther wird Oberbürgermeister Ivo Gönner die Urkunde "Fairtrade Town Ulm" überreichen. Für einen unterhaltsamen Rahmen sorgen unter anderem Sängerin Siyou, die St.-Hildegard-Schule mit einem Tanz und der Chor der Elly-Heuss-Realschule. Der Ulmer Weltladen wird eine kleine Modenschau veranstalten.