Vom Schreihals zum leisen Wasservogel

17. Juni 2016

Manfred Müller, ehemaliger Leiter der Center Montage bei Evobus, hatte das Schiff als Projektleiter mit den Mitarbeitern der Lebenshilfe bereits in Stand gesetzt und fahrtüchtig gemacht. Müller ist stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Pro! Hochschule Ulm e.V. und nutzte nun seine guten Kontakte zur Hochschule und deren Know-how, um die nächste Herausforderung zu lösen: Der Ulmer Spatz war zu laut. Da das Schiff auch ein Arbeitsplatz ist, müssen die Geräuschemissionen im Innern den gesetzlichen Regelungen genügen, um beispielsweise Hörschäden vorzubeugen. Die Vorgaben wurden allerdings nach der Instandsetzung noch überschritten, was vom Bundeschiffartsamt beanstandet wurde.

Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit dem Labor für Strukturmechanik und Akustik haben zwei Studierende Schallreduktionsmaßnahmen ausgearbeitet, um den Geräuschpegel im Innern des Schiffes entsprechend der Vorgaben des Schifffahrtsamtes zu vermindern. Im Winter setzte Manfred Müller die vorgeschlagenen Maßnahmen um. Seit Juni schippert der „Spatz“ nun vorschriftsgemäß über die Donau.

Die Maschinenbau-Studierenden Markus Rettenmaier und Dominik Müller präsentierten das Gemeinschaftsprojekt, das sie im Rahmen ihrer Studienarbeit bearbeitet haben, in der vergangenen Woche vor Ort. Ihnen standen zwei Monate zur Verfügung, um ausführliche Schallmessungen auf dem Schiff durchzuführen. Auf Basis der Ergebnisse erarbeiteten die zwei Bachelor-Studierenden Umbauempfehlungen, die von einem Team mit Manfred Müller und Mitarbeitern der Lebenshilfe während des Winters umgesetzt wurden. Nach den Maßnahmen ist der Geräuschpegel deutlich reduziert und entspricht nun den gesetzlichen Vorgaben. „Jetzt hört man es überall sonst auf dem Schiff scheppern“, scherzte Manfred Müller

Das Ohr am Motor hatten zwei Maschinenbau-Studierende, um den „Ulmer Spatz“ mit der erlaubten Lautstärke schippern zu lassen. Foto: Hochschule Ulm
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