Die am häufigsten von Abiturienten gewählten Ausbildungsberufe sind Industriekaufmann, Fachinformatiker, Kaufmann für Büromanagement, Bankkaufmann, Kaufmann im Groß- und Außenhandel, Kaufmann im Einzelhandel, Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistungen, Biologielaborant, Chemielaborant, Industriemechaniker und Mechatroniker. Nur ein Drittel der Abiturienten entscheidet sich für einen technischen Beruf. Aber gerade in diesen Berufen bieten sich in den nächsten Jahren die besten Beschäftigungsaussichten. „Abiturienten haben mit einer Ausbildung in einem technischen Beruf ideale Startvoraussetzungen, um mit einer anschließenden Weiterbildung zum Meister, Techniker oder Technischen Betriebswirt in den Unternehmen durchzustarten und Karriere zu machen“, ist sich Sälzle sicher.
Der Bedarf der Unternehmen an Meistern, Technikern oder Technischen Betriebswirten ist in kommenden Jahren ungebrochen hoch. So fehlen nach dem IHK-Fachkräftemonitor bis zum Jahr 2030 pro Jahr durchschnittlich 4.000 Fachkräfte mit solchen Qualifikationen und nur 1.300 Akademiker. „Im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) stehen diese Fortbildungen auf der gleichen Stufe wie der Bachelor. Dies zeigt das große Potential der beruflichen Bildungsmöglichkeiten“, so Sälzle weiter.
Viele Abiturienten wählen neben der Ausbildung noch eine Zusatzqualifikation, um sich auf anspruchsvolle Aufgaben nach der Ausbildung vorzubereiten. Ein Beispiel dafür ist die Zusatzqualifikation „Internationales Wirtschaftsmanagement“ speziell für Industriekaufleute. Sie ist die ideale Vorbereitung für eine kaufmännische Tätigkeit in den Import- und Exportabteilungen international tätiger Unternehmen. „Durch eine Zusatzqualifikation erschließen sich Abiturienten attraktive Tätigkeitsfelder und sie verschaffen sich zusätzliche Karrierechancen“, betont Sälzle.
Eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) Baden-Württemberg zu vorzeitig gelösten Ausbildungsverträgen in der dualen Ausbildung in Baden-Württemberg zeigt eindrucksvoll: Das Risiko, die Ausbildung vorzeitig abzubrechen, ist für Abiturienten nur etwa halb so groß wie für Auszubildende mit anderen Schulabschlüssen. Als besonders stabil erweisen sich Ausbildungen in den technischen Berufen. Hier werden nur ganz vereinzelt Ausbildungsverhältnisse vorzeitig gelöst.