Unternehmen brauchen Nachfolger

8. September 2016

Die Zahl bildet gleichzeitig nur die Untergrenze, da mit ihr sogenannte „übernahmewürdige“ Unternehmen und Betriebe berücksichtigt werden, die nach engen Kriterien wie Größe und Gewinnsituation auch unter objektiven Gesichtspunkten für potenzielle Nachfolger von Interesse sind.

Aufgrund des Ausscheidens der Inhaber stehen in der IHK-Region mit Klein- und Kleinstunternehmen sogar etwa 770 Unternehmen pro Jahr zur Nachfolge an. Auch die Existenz hunderter inhabergeführter Familienunternehmen in der IHK-Region Ulm ist ungewiss. „Gerade die hier ansässigen Familienunternehmen sind aber von großer Bedeutung für den Wohlstand unserer Region. Daher ist es wichtig, dass die Fortführung dieser Betriebe gelingt und die Übergabe an einen Nachfolger für nachhaltigen Erfolg sorgt“, so Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm.

Welche Kennzahl auch herangezogen wird: Der Bundesdurchschnitt betroffener Firmen wird merklich überschritten und damit –  laut den Ergebnissen des IAW – eine verschärfte Nachfolgeproblematik in der IHK-Region Ulm erkennbar.

IHK Ulm unterstützt Mitgliedsunternehmen

„Als IHK Ulm sind wir bereits vor einigen Jahren intensiv auf diese Thematik eingegangen und haben unser Beratungsangebot um den Bereich Unternehmensnachfolge ergänzt“, unterstreicht Sälzle. So wird den kleinen und mittelständischen Mitgliedsunternehmen im Rahmen des so genannten Moderatorenkonzepts Unternehmensnachfolge Baden-Württemberg – einem Förderprojekt des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) – kostenfrei eine umfassende Orientierungsberatung und Begleitung durch einen Nachfolgemoderator über alle Phasen der Betriebsübergabe angeboten. In den letzten drei Jahren fragten fast 190 Mitgliedsunternehmen diese Beratung und Unterstützung der IHK Ulm nach. Dabei wurden pro Jahr über 280 Beratungsgespräche geführt.

Aus Sicht der IHK Ulm sind diese Leistungen wichtige Bausteine, deren Wirkung jedoch von übergeordneten politischen Vorstellungen und Rahmenbedingungen beeinflusst wird. „Neben den Unterstützungsangeboten ist es daher wichtig, dass die Politik wieder verstärkt Anreize für mehr Unternehmernachwuchs setzt. So sollten zum Beispiel die Erbschaftssteuerreform mittelstandsfreundlich ausgestaltet und die Bürokratielasten bei der Unternehmensübernahme reduziert werden“, appelliert Sälzle an die Landes- und Bundesregierung.

Die Studie zum Nachfolgeschehen in der IHK-Region Ulm steht unter www.ulm.ihk24.de (Dokument-Nummer 3479424) zum Download bereit.

Unternehmen brauchen Nachfolger

Eine verschäfte Nachfolgeproblematik ist bei den Unternehmen in der IHK-Region Ulm erkennbar. Nach einer Studie des Instituts für angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) im Auftrag der IHK Ulm sind bis 2018 jährlich gut 170 Unternehmensnachfolgen mit etwa 1.500 Beschäftigten umzusetzen. Und dies mit einer steigenden Tendenz.

Weiterlesen »
Kategorien
Archive