Neue Forschungsprojekte werden gefördert

13. Januar 2017

Die Biberacher Forscher sehen seit langem ein Defizit in der Diskussion um die Energiewende, die – so Koenigsdorff – bislang eher als „Stromwende“ geführt werde. Der Fokus liege zu sehr auf der – in den letzten Jahren stark ansteigenden – Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen, wie z. B. Fotovoltaik, Windkraft oder Biomasse. Wichtig sei eine Ergänzung um eine „Wärme- und Kältewende“ mit höherer Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, so der Institutsleiter.
Sein Kollege Prof. Dr.-Ing. Martin Becker sieht vor allem mit der Energieeffizienz „eine bisher stark vernachlässigte Säule auf dem Weg zur Transformation der Energiesysteme“. Als Beispiel nennt er Kälteanlagen, die überwiegend mit elektrisch betriebenen Kompressoren betrieben werden und die rund15 Prozent des gesamten elektrischen Endenergiebedarfs benötigen. Becker sieht deshalb „ein hohes Einsparpotential im riesigen Bestand von Kälteanlagen, die im laufenden Betrieb optimiert werden können“, weshalb in seinen neuen FuE-Projekten ein Schwerpunkt insbesondere auf die Betriebsoptimierung von Kälteanlagen gelegt wird.
Noch stärker als bisher wird sich das Institut für Gebäude- und Energiesysteme (IGE) an der Hochschule Biberach deshalb künftig der Energieeffizienz widmen, so Koenigsdorff. Die vier neuen Projekte, in denen insgesamt sieben wissenschaftliche Mitarbeiter sowie – neben den Professoren Koenigsdorff und Becker – auch Prof. Dr.-Ing. Alexander Floß und Prof. Dr. rer. nat. Stefan Hofmann beschäftigt sein werden, decken einen großen Forschungsbereich zur Optimierung von thermischen Systemen und dem Einsatz erneuerbarer Energien in der Wärme- und Kälteversorgung ab.

Neue Forschungsprojekte werden gefördert

Biberach. Mit vier neuen Forschungsprojekten, die zum Jahreswechsel bewilligt wurden und sich derzeit in der Startphase befinden, wird die Energieforschung an der Hochschule Biberach deutlich gestärkt. Die Projekte werden in den nächsten drei Jahren mit knapp 1,9 Millionen Euro gefördert. „Diese Drittmittel geben der Energieforschung an der Hochschule Biberach einen neuen und wichtigen Schub”, sagt der geschäftsführende Leiter des Instituts für Energie- und Gebäudesysteme an der HBC, Prof. Dr.-Ing. Roland Koenigsdorff.

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Bringen die Energieforschung an der Hochschule Biberach weiter voran: die Professoren Martin Becker, Alexander Floß, Stefan Hofmann und Roland Koenigsdorff (v. l. n. r.). Foto: HBC
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