Wenn jedes Jahr am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätten, die sonst nicht oder nur teilweise zugänglich sind, ihre Türen öffnen, dann sind Millionen von Architektur- und Geschichtsliebhabern zu Streifzügen in die Vergangenheit eingeladen. „Geschichte zum Anfassen”, das bietet der Tag des offenen Denkmals dem Besucher dabei in wohl einmaliger Weise.
Zahlreiche Besichtigungsangebote stehen in diesem Jahr auf dem Programm und wie immer sind alle angebotenen Führungen kostenlos. Zu sehen gibt es "Klassiker" wie das Münster, wo man über die Dächer, in den Keller und selbstverständlich auch fachkundig durch den imposanten Kirchenraum geführt wird.
Erstmals Nacht des offenen Denkmals
In Ulm geht es erstmals schon am Samstag, 8. September, los. Der Förderkreis Bundesfestung Ulm veranstaltet im Nebenwerk des Fort Oberer Eselsberg die „Nacht des offenen Denkmals“. Die Besucher können die Anlage bei Kerzenlicht zwischen 19 und 23 Uhr auf eigene Faust oder bei Führungen erkunden.
Wieder mit dabei sind auch das Kiechelhaus, der Salzstadel, der Reichenauer Hof und das Glockenbrunnenwerk im Seelengraben. Neben diesen Bauwerken, die aus Reichstadtzeiten stammen, gehören auch jüngere Denkmale aus dem19 Jahrhundert wie das Reduit der Donaubastion, das Nebenwerk der Bundesfestung am Eselsberg (auch schon am Vorabend zwischen 19 und 23 Uhr bei Kerzenschein zu besichtigen!), das ehemalige Offizierskasino an der Zinglerstraße und die KZ-Gedenkstätte im Fort Oberer Kuhberg zu den besonderen Bauten, die besichtigt werden können.
Fast wörtlich wird das Motto "Entdecken, was uns verbindet" bei einer Brückenführung genommen: Gerhard Fraidel, gebürtiger Ulmer und als Leiter der städtischen Abteilung Verkehrsinfrastruktur zuständig auch für die Ulmer Brücken, führt zu den ältesten und interessantesten der insgesamt 250 Brückenbauwerke. (Anmeldung zur Führung bitte an: VGV-VI@ulm.de)
Das Staatliche Hochbauamt, das im Reichenauer Hof residiert, hat sich für die Jüngsten etwas Besonderes einfallen lassen: Kinder ab sechs Jahren können um 15 Uhr an einer eigenen Führung durch den Minnesängersaal teilnehmen, für die man eine Taschenlampe braucht.
Und wer in die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts abtauchen möchte, hat dazu in der früheren "Apotheke am Zundeltor" Gelegenheit: Am 9. September wird nicht nur das „Apotheken-Kulturcafé“ geöffnet sein, sondern es lassen sich dort auch Dinge, Bilder und Anekdoten aus der regen Geschichte des vollständig aus den 50er Jahren enthaltenen Baus erfahren.
Von der ältesten Ulmer Brücke, der Häusles-Brücke von 1316 , bis zur Zundeltor-Apotheke von 1954 – der Tag des offenen Denkmals nimmt einen mit auf eine Zeitreise durch mehr als 600 Jahre Ulmer Geschichte.
Im Alb-Donau-Kreis öffnen acht historische Stätten ihre Pforten und laden zu Führungen ein: Die Dreifaltigkeitskirche und St.-Mauritius-Kirche in Balzheim, Schloss Klingenstein in Blaustein, die Filial- und Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau in Ehingen, die Evangelische Franziskuskirche in Erbach, das Museum im ehemaligen Heilig-Geist-Spital in Munderkingen, der Kanzleibau in Oberdischingen, das Historische Stellwerk 1 und Pumpwerk in Schelklingen sowie die St.-Stephanus-Kirche in Westerheim.
Gold- und Silberschätze entdecken
Im Landkreis Neu-Ulm können am 9. September 2018 das Prämonstratenser-Kloster Roggenburg, die evangelisch-lutherische Kirche St. Jakob in Neu-Ulm-Burlafingen und die Pfarrkirche St. Johann Baptist in Nersingen-Straß besichtigt werden.
In Roggenburg beginnen Führungen durch das Kloster und die Klosterkirche um 11, 14, 15 und 16 Uhr. Um 15 Uhr steht auch eine Führung durch den Klostergarten auf dem Programm. Um 14.30 Uhr kann man Orgelspiel auf der „Großen Roggenburgerin“ in der Klosterkirche lauschen. Zwischen 11 und 17 Uhr bleibt zudem Zeit für einen lohnenden Rundgang durch das Klostermuseum mit seinen Gold- und Silberschätzen.
Die Sankt-Jakobs-Kirche in Burlafingen kann am 9. September von 10 bis 12 Uhr besichtigt werden. Vorstandsmitglieder des Kirchenbauvereins stehen für Führungen zur Verfügung. Diese sollten vorab mit Pfarrerin Katja Baumann vereinbart werden (Telefon: 0731/710682, E-Mail: katja.baumann@elkb.de).
In Straß wird die Pfarrkirche St. Johann Baptist von 11 bis 17 Uhr geöffnet sein. Um 11.15 Uhr und um 14 Uhr bietet Klara Aubele eine Führung durch das Gotteshaus an. Anschließend reicht der Pfarrgemeinderat im Johanneshaus Kaffee und Kuchen.
Das Programm gibt es auch in mobiler Version als App oder als Online-Programm für Tabletts.
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