Diese Studie zeigt, wie gut oder schlecht es um die Möglichkeiten einer gesellschaftlichen Teilhabe in Deutschland bestellt ist. Diese lässt sich, im Gegensatz zur Gleichwertigkeit, anhand von objektiv messbaren Kriterien definieren: Wie viel Geld haben die Haushalte im Schnitt zur Verfügung? Welche finanziellen Spielräume haben die Kommunen, um eine Kita oder ein Schwimmbad zu betreiben? Wie einfach lassen sich Apotheke, Supermarkt oder Oberschule erreichen? Und können die Menschen zügig im Internet surfen oder müssen sie in der digitalen Wüste leben?
Sehr gute Lebensverhältnisse in der Region
Ulm gehört laut einer aktuellen Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung zu den erfolgreichsten deutschen Großstädten und fällt in die Kategorie „Reiche Großstädte und ihre Speckgürtel“ die bei den wirtschaftlichen Indikatoren die höchsten Durchschnittswerte ausweisen und bei den Indikatoren sozialer Teilhabe gute bis sehr gute Werte. Die Kategorie zeichnet sich durch hohes Einkommen und hohes Steueraufkommen, mittlere SGB-Abhängigkeit (Anteil der Leistungsberechtigten nach dem Zweiten Buch des Sozialgesetzbuchs), viele Zuzüge und eine hohe Lebenserwartung aus.
Auch der Alb-Donau-Kreis und der Landkreis Neu-Ulm schneiden hervorragend ab, sie gehören zum Cluster mit den besten Teilhabechancen der Bürgerinnen und Bürger unter den ländlichen Regionen (Landkreise). Die „erfolgreichen ländlichen Regionen“ zeichnen sich durch geringe SGB II-Abhängigkeit, hohes Einkommen, hohes Steueraufkommen, hohe Lebenserwartung und einen geringen Anteil Schulabbrecher aus.
Mehr Teilhabe = längeres Leben
Je besser es den Menschen finanziell geht, je besser gebildet sie sind und je mehr Möglichkeiten zur Teilhabe und zur Selbstverwirklichung sie haben, desto länger leben sie im Schnitt auch, ergibt die Studie. Denn sie arbeiten unter besseren Bedingungen, ernähren sich gesünder, treiben mehr Sport, sind besser sozial abgesichert und können sich eine bessere gesundheitliche Versorgung leisten. Abgeleitet aus der Studie werden auch Handlungsempfehlungen für die Politik.
Teilhabeatlas Deutschland
In der Region lebt es sich gut
Eine neue Studie bescheinigt Städten und Landkreisen im Südwesten Deutschlands überdurchschnittlich gute Lebensbedingungen. Für den „Teilhabeatlas“ verglich das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung 401 Landkreise und kreisfreie Städte in Deutschland nach Indikatoren wie kommunalen Steuereinnahmen, Hartz-IV-Quoten, Abwanderung, Infrastruktur und Lebenserwartung.