Das Universitätsklinikum Ulm veröffentlicht einen Informationsfilm zu Darmkrebsvorsorge mit einem prominentem Unterstütze.
Allein in Deutschland erkranken jährlich 60.000 Menschen an Darmkrebs. Jedes Jahr sterben über 24.000 Menschen an den Folgen der Erkrankung. Eine erschreckende Zahl, vor allem wenn man bedenkt, dass durch Vorsorge und Früherkennung eine Vielzahl von Darmkrebsfälle verhindert oder geheilt werden könnten. Leider wird das Angebot zur Darmkrebsvorsorge, die schon seit 20 Jahren Teil des Vorsorgeprogramms ist zu wenig in Anspruch genommen. Um auf die Bedeutung der Darmkrebsvorsorge aufmerksam zu machen, hat die Klinik für Innere Medizin I am Universitätsklinikum Ulm (UKU) in Zusammenarbeit mit dem Trickfilmstudio Daenschel und weiteren Unterstützern einen Informationsfilm erstellt. In dem Stop-Motion-Film „Bringt Licht ins Dunkel“ kommt auch der Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni zu Wort.
Der 3-minütige Film beginnt mit einem Bild, dass vielen Menschen in Deutschland sehr bekannt sein dürfte: der Fernsehjournalist Ingo Zamperoni in einem Fernsehstudio. Doch während er über die Gefahren von Darmkrebs berichtet, zoomt das Bild heraus und es wird eine Playmobil-Familie gezeigt, die gerade Nachrichten schaut. Der Playmobil-Familienvater berichtet nun von seinen eigenen Erfahrungen mit der Darmkrebsvorsorge: wie er von einem Freund auf die Gefahren der Krankheit aufmerksam gemacht wurde und einen Vorsorgetermin vereinbarte. Der Zuschauer begleitet ihn bei den Vorbereitungen für die Darmspiegelung bis hin zum Abschlussgespräch mit seiner Ärztin. Diese erzählt ihm von einem Polypen – aus dem sich Darmkrebs hätte entwickeln können – der bei der Untersuchung entdeckt und sofort entfernt wurde.
Um die Playmobilfiguren in Bewegung zu bringen, wurde im Film die Stop-Motion-Technik verwendet. Hierbei wird die Illusion von Bewegung erzeugt, indem einzelne Bilder von unbewegten Motiven aufgenommen und anschließend aneinandergereiht werden.
„Mit unserem Film wollen wir sozusagen Licht in das Thema Darmkrebsvorsorge bringen und die Thematik leichter zugänglich machen. Mithilfe der Playmobilfiguren haben wir versucht, Inhalte, die sonst angst- oder schambesetzt sein könnten, so darzustellen, dass sie dem Zuschauenden die Angst oder Scham nehmen und vielleicht ein kleines Schmunzeln auf die Lippen zaubern“, erklärt Prof. Benjamin Walter, Oberarzt und Leiter der Arbeitsgruppe endoskopische Forschung (Endoscopic Research Unit) an der Klinik für Innere Medizin I am UKU. „Wir freuen uns sehr, dass Ingo Zamperoni sofort bereit war, an unserem Projekt mitzuwirken und hoffen, dass unser Film dadurch viele Menschen erreichen wird. Ihm und allen weiteren Beteiligten möchte ich ganz herzlich für das Engagement und die Unterstützung danken“, so Projektleiter Prof. Walter.
„Darmkrebs ist eine heimtückische Krankheit, die oft erst dann Beschwerden verursacht, wenn die Erkrankung schon weit fortgeschritten ist. Deshalb ist die Vorsorge so wichtig und ich freue mich, auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen zu können“, ergänzt Ingo Zamperoni.
Vorsorge und wie läuft eine Darmspiegelung ab?
In Deutschland übernehmen alle Krankenkassen die Kosten für die Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs für Versicherte ab 50 Jahren. In diesem Altem sollten Männer die Untersuchung durchführen lassen, Frauen ab einem Alter von 55 Jahren. Wenn in der Familie Darmkrebsfälle bekannt sind, ist die Vorsorge auch schon deutlich früher sinnvoll.
Eine Darmspiegelung ist eine Untersuchung des Dickdarms, bei der die Darmschleimhaut auf verdächtige Veränderungen kontrolliert wird. Sie wird meist ambulant in einer Praxis für Gastroenterologie oder in einer Klinik durchgeführt. Damit das Darminnere gut einsehbar ist, sollte der Darm möglichst vollständig entleert sein. Bei der Untersuchung wird ein Koloskop, ein biegsamer Schlauch mit Lichtquelle und Kamera, in den Darm eingeführt und schrittweise vorgeschoben. Auf diese Weise können verdächtige Schleimhautveränderungen entdeckt und sofort entfernt werden. Eine Darmspiegelung ist in der Regel nicht schmerzhaft, auf Wunsch können Patient*innen aber eine Narkose oder ein Beruhigungsmittel erhalten.
Projektbeteiligte:
Der Informationsfilm ist ein Projekt der Endoscopic Research Unit des UKU, die aufwendige Animation wurde von der Matthias Daenschel TrickFilmProduktion in Berlin umgesetzt. Das Drehbuch stammt von Gerlind Becker, die Off-Stimme von Kjel S. Fiedler, die Ausstattung wurde entliehen von Oscar Brandt. Weitere Beteiligte sind die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS), die Stiftung LebensBlicke sowie die Firmen Olympus und Norgine. Ein besonderer Dank gilt Ingo Zamperoni.
Link zum Film: