Im Juni waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 7 619 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 134 Personen oder 1,8 Prozent mehr als vor vier Wochen.
„Vor den Sommerferien steigt die Arbeitslosigkeit üblicherweise an“, sagt Nicole Schwab, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Ulm. „Viele junge Menschen beenden Schule oder Ausbildung, suchen eine Anschlussbeschäftigung und melden sich vorübergehend arbeitslos.“ Hinsichtlich geflüchteter Menschen aus der Ukraine berichtet Schwab, dass vor Arbeitsvermittlung zunächst der Besuch von Sprach- oder Integrationskursen im Vordergrund stehe.
Am regionalen Stellenmarkt zeigte sich auch im Juli eine große Personalnachfrage. Mit über 6 000 Arbeitsangeboten gab es in einem Juli bislang nur im Jahr 2018 mehr offene Stellen. Dass die Stellenneumeldungen rückläufig sind, sieht die Geschäftsführerin saisonal begründet. „Für viele Betriebe beginnt die Ferienzeit, die Personalsuche wird für gewöhnlich zurückgefahren.“ Insgesamt sieht Schwab den Stellenmarkt in einem Spannungsverhältnis zwischen hohen Fach- und Arbeitskräftebedarfen und wirtschaftlichen sowie politischen Unwägbarkeiten. „Welche Folgen die derzeitigen Rahmenbedingen auf die Einstellungsbereitschaft haben könnte, wird sich nach der Urlaubszeit zeigen“, merkt Schwab an.
Kurzarbeit
Für den Juli liegen vorläufige Daten bis zum 25. des Monats vor. Demnach zeigten in diesem Zeitraum 20 Betriebe für bis zu 212 Beschäftigte Kurzarbeit bei der Agentur für Arbeit Ulm an.
Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm nahm um 8,5 Prozent zu. So stieg die Arbeitslosenquote zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg war Ulm erneut der Bezirk mit der niedrigsten Quote im Land. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote bei 2,9 Prozent.
Zu den Kreisen im Agenturbezirk
Alb-Donau-Kreis. 2 635 Menschen waren im Landkreis Alb-Donau arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 445, plus 48) oder das Jobcenter (1 190, plus 24) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 72 Menschen oder 2,8 Prozent mehr als im Juni. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,6 Prozent.
Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 2 563 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 044, plus 23) und das Jobcenter (1 519, minus 86) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Arbeitslosigkeit nahm zum Vormonat um 63 Personen oder um 2,4 Prozent ab. Entsprechend sank die Arbeitslosenquote auf 3,5 Prozent, 0,1 Prozentpunkte weniger als im Juni und 0,3 Prozentpunkte weniger als im letzten Jahr.
Landkreis Neu-Ulm
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Neu-Ulm ist im Juli gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,3 Prozent; im Juni lag sie bei 2,2 Prozent und vor einem Jahr bei 2,6 Prozent. Derzeit sind 2.332 Menschen ohne Arbeit gemeldet, 89 mehr als vor einem Monat und 379 weniger als vor einem Jahr.
Arbeitsmarktbericht für den Agenturbezirk Ulm
Arbeitsmarktbericht für den Agenturbezirk Donauwörth (inkl. Landkreis Neu-Ulm)