Der Alb-Donau-Kreis nimmt beim Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) eine landesweite Vorreiterrolle ein. Das geht aus dem aktuellen ÖPNV-Report 2024 des Landes Baden-Württemberg hervor. Kein anderer Landkreis im Land hat sein Angebot in den vergangenen vier Jahren so stark erweitert.

Beeindruckender Ausbau: 54 Prozent mehr Abfahrten

Zwischen 2020 und 2024 stieg die Zahl der ÖPNV-Abfahrten im Alb-Donau-Kreis um ganze 54 Prozent – im Landesdurchschnitt waren es lediglich 15 Prozent. Dieser Zuwachs ist das Ergebnis umfangreicher Maßnahmen:

  • Eröffnung des Bahnhofs Merklingen und damit einhergehender Ausbau der Buslinien auf der Laichinger Alb
  • Einführung neuer Regiobuslinien
  • Erweiterung des Busangebots im Raum Langenau und entlang der Illerschiene
  • Mehrverkehre auf der Süd- und Donaubahn
  • Ausbau des Rufbussystems ADKflex

Die Investitionen haben sich gelohnt

Landrat Heiner Scheffold zeigt sich erfreut über die Spitzenplatzierung: „Diese Auszeichnung freut uns sehr und zeigt, dass sich unsere jahrelangen Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr gelohnt haben. Ein attraktiver ÖPNV ist ein zentraler Baustein für eine nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum.“

Der Report bewertet die Stadt- und Landkreise anhand mehrerer Kriterien – darunter Erreichbarkeit von Haltestellen, Fahrplandichte sowie die Art der eingesetzten Verkehrsmittel (Bus, Straßenbahn, Zug). Trotz seiner großen Fläche erhält der Alb-Donau-Kreis hierbei eine positive Gesamtbewertung: Der Kreis sei insgesamt gut erschlossen.

Ausbau geschafft – jetzt folgt die Feinjustierung

Trotz des flächendeckenden Ausbaus zeigt der Report auch Herausforderungen auf: Im Vergleich zu anderen Regionen lagen die Fahrgastzahlen im Jahr 2023 deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Der Alb-Donau-Kreis belegt hier den zweitletzten Platz unter allen Stadt- und Landkreisen.

Ein Grund dafür: Die Nachfrage reagiere verzögert auf Angebotsausweitungen – teils über mehrere Jahre hinweg. Oft wirke das neue Angebot also als Impulsgeber, ehe die tatsächliche Nachfrage nachziehe.

Landrat Scheffold kündigt daher eine neue Phase an: „Nach dem breiten Ausbau des Angebots vor einigen Jahren werden wir nun im nächsten Schritt genau analysieren, wie die einzelnen Verbindungen genutzt werden, um sie anhand einer Auswertung der Fahrgastzahlen dem tatsächlichen Bedarf anzupassen.“

Ziel sei es, den ÖPNV passgenau weiterzuentwickeln – etwa durch Anpassungen in Zeiten schwacher Nachfrage oder eine Umstellung von Linienverkehren auf flexible Rufbuslösungen.

Der Bahnhof Merklingen-Schwäbische Alb. Schienen und eine Fußgängerbrücke, blauer Himmel, Sonnenschein.
Bahnhof Merklingen-Schwäbische Alb Foto: Wolfgang Koller