Eine weitere Erkenntnis des jetzt vorgestellten „Logistik-Atlas Schwaben“: das Cluster, ein Netzwerk, das von neun Firmen aus Ulm, Neu-Ulm, Augsburg und dem Allgäu initiiert wurde, ist einzigartig in seiner Zusammensetzung. Schwaben habe ein viel versprechendes Profil als „Supply Chain Region“, also „Lieferketten-Region.“ Das bedeutet: Im Gegensatz zu Berlin etwa, wo sich die Logistik schlichtweg um die Versorgung einer Millionenmetropole drehe, müssten hierzulande sämtliche Bedürfnisse der Wirtschaft in Sachen Logistik bedient werden.
In zwei Bereichen fallen die Standortfaktoren laut Studie ganz besonders günstig aus: Zum einen in der produktionsnahen Logistik: Hier profitieren die Unternehmen von der flächendeckend überdurchschnittlichen Präsenz der verarbeitenden Betriebe wie etwa Wieland, Deutz, Iveco und anderen Unternehmen. Zum anderen die zentrale Distribution: Gerade durch die Nähe zu Österreich und der Schweiz und mit der günstigen Lage zwischen den kaufkräftigen süddeutschen Ballungszentren mit guter Autobahn-Anbindung biete die Region entscheidende Argumente bei Ansiedlungs-Überlegungen.
Der „Logistik-Atlas“ zeigt, dass mehr als 9,2 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Arbeitnehmer in Logistikunternehmen oder in Logistik-Funktionen von Industrie und Handel tätig sind. In einigen Teilen Schwabens sind es über zehn Prozent. Das ist ein Viertel mehr als im bundesweiten Durchschnitt. Eine regional noch ausgeprägtere relative Stärke kann nur der Maschinenbau vorweisen. Logistik ist für Schwaben ein Wachstumstreiber.
Im Wettbewerb der Logistik-Standorte bewertet Fraunhofer SCS die Region Schwaben in vielen Bereichen gut bis sehr gut. Auf zwei Feldern sehen die Experten noch Verbesserungsmöglichkeiten: bei der Infrastruktur, etwa durch den raschen Bau eines Kombinierten Verkehr- bzw. Container-Terminals im künftigen Güterverkehrszentrum Augsburg sowie im „Management“ bzw. in der Außendarstellung des Standorts.
Weitere Informationen:
www.logistik-schwaben.net
