Arbeitgeberattraktivität: Studie sieht Verbesserungsbedarf

21. Mai 2012

Autohersteller und Konsumgüterunternehmen sind in Deutschland bei potentiellen Berufseinsteigern beliebt. Und wie sieht das regional aus? Das Kompetenzzentrum Wachstums- und Vertriebsstrategien der Hochschule Neu-Ulm (HNU) hat die Arbeitgeberattraktivität regionaler Unternehmen bei einer Umfrage unter Studierenden der Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften untersucht. Im Fokus der Studie standen 35 mittelständische und familiengeführte Unternehmen in der Region Ulm, Neu-Ulm und im Alb-Donaukreis mit einem jährlichen Umsatz von über 50 Millionen Euro.

Auf dem ersten Platz ist das Pharmaunternehmen Ratiopharm, eines der umsatzstärksten und größten Firmen der Region. Ratiopharm liegt sowohl bei Bekanntheit, Sympathie und Arbeitgeberattraktivität bei den Nachwuchsführungskräften vorne. Ebenfalls hoch in der Gunst der Studierenden stehen der Hersteller von Halbfabrikaten aus Kupfer und Kupferlegierungen Wieland GmbH, der Maschinenbau- und Technikhersteller Liebherr, das Rüstungsunternehmen Cassidian Communications und der Pharmakonzern Pfizer.

Und bei welchen Unternehmen bewerben sich Männer gerne und bei welchen Frauen? Hier entsprechen die Favoriten den Geschlechterklischees: Männer bevorzugen die klassische Industrie, Frauen eher Handel, Medien sowie Konsumgüter. An der Spitze für Männer liegt Kamag Transporttechnik, gefolgt von Reinz Dichtungs-GmbH, Pfizer und dem Schmierölspezialist Liqui-Moly. Die Studentinnen würden dagegen bei dem Nuss- und Trockenfrüchtehändler Seeberger, dem Hersteller von Kindersicherheitsprodukten Britax, der Drogeriehandelskette Müller, der Max Weiss Lebkuchenfabrik und der Neuen Pressegesellschaft arbeiten.

Problematisch findet es Dr. Alexander Kracklauer, Professor am Kompetenzzentrum Wachstums- und Vertriebsstrategien der HNU, dass die Ulmer und Neu-Ulmer Studierenden die potenziellen Arbeitgeber der Region insgesamt wenig attraktiv finden oder sogar nicht einmal kennen. Dies sei ein Zeichen dafür, dass sich die Ulmer und Neu-Ulmer Unternehmen bisher noch überhaupt nicht oder zu wenig darum kümmerten, wie sie für die Fach- und Führungskräfte von morgen interessant werden könnten. „Die Firmen müssen ganz klar hervorstellen, was sie von der Masse abhebt und was nur sie den Jobsuchenden bieten können. So wird die Marke mit einem positiven Image als Arbeitgeber verknüpft. Das kann aber nur funktionieren, wenn man den Mut dazu aufbringt, mit innovativen Programmen neue Talente ganz gezielt anzusprechen“, so Prof. Kracklauer.

Die Studie wurde von der Hochschule Neu-Ulm durchgeführt. Bild: HNU
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