Ulmer Denkanstöße 2013

7. März 2013

Nicht nur für das Gesundheitssystem und den Arbeitsmarkt wird dies dramatische Folgen haben. Droht uns nun ein Kampf der Generationen? Wie kann ein solidarischer Ausgleich zwischen Alt und Jung gelingen? Ein Schlüsselbegriff in dieser Debatte: die Generationengerechtigkeit. „Es ist ein großes Glück, dass wir in Ulm eine so aufgeschlossene Stadtgesellschaft haben“, freut sich Bürgermeisterin für Kultur, Bildung und Soziales Iris Mann über die große Resonanz der „Denkanstöße“.

Die Veranstaltungsreihe des Humboldt-Studienzentrums (HSZ) der Universität und der Stadt Ulm haben im öffentlichen Leben der Stadt mittlerweile einen festen Platz. Der Anspruch: gesellschaftsrelevante Themen auf hohem Niveau und doch allgemeinverständlich zu vermitteln. Die hochkarätig besetzte Veranstaltungsreihe glänzt auch durch ihr kulturelles Rahmenprogramm aus Film und Musik. Den Eröffnungsvortrag über Generationengerechtigkeit bestreitet am Donnerstag der Kieler Professor Wolfgang Kersting. Der namhafte Philosoph und führender Theoretiker auf dem Gebiet Gerechtigkeit und Gesellschaftsordnung führt ins Schwerpunktthema „Generationengerechtigkeit“. Kontrapunkte hierzu werden in der Diskussion am Freitag gesetzt durch die Politikwissenschaftler und Professoren Jörg Tremmel und Christoph Butterwege sowie vom Neon-Chefredakteur Patrick Bauer.

Mit Spannung erwartet wird auch der Abendvortrag von Ursula Lehr. Die Psychologie-Professorin und ehemalige Bundesministerin hat sich als Gerontologin der ersten Stunde in der wissenschaftlichen Alterskunde einen Namen gemacht. Lehr hat sich in ihrem Vortrag dem „aktiven Altern“ verschrieben und führt damit den zweiten Themen-Schwerpunkt ein. Wie kann die Gesellschaft dafür sorgen, dass auch die Alten körperlich, geistig und sozial aktiv bleiben? Wie gelingt dabei die Versöhnung unterschiedlicher Interessen und „Kulturen“ der Generationen? Als „Zukunftslobbyist“ und Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen plädiert Wolfgang Gründinger in der Samstagsrunde für einen neuen Generationenvertrag, damit Deutschland „enkeltauglich“ werde. Dr. Ralph Skuban, Philosoph und Pflegewissenschaftler beklagt dagegen die Absurditäten im Pflegealltag.

Weitere Informationen unter www.ulmer-denkanstoesse.de

Ulmer Denkanstöße 2013

Der demographische Wandel verändert die Altersstruktur der Gesellschaft radikal. Auf einen Heranwachsenden werden im Jahr 2050 bis zu sechs Erwachsene kommen, die über 60 Jahre alt sein werden. Die „6. Ulmer Denkanstöße“, die vom 13. bis zum 16. März im Stadthaus stattfinden, widmen sich dieser Thematik.

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Spricht bei den Ulmer Denkanstößen: Prof. Dr. Dr. h.c. Ursula Lehr. Foto: Deutscher Ethikrat
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