Neue Töne, frische Farben

17. März 2014

Die Programmgruppe des Ulmer Zelts legt derzeit letzte Hand an die 28. Zelt-Spielzeit, die am 21. Mai beginnt und am 5. Juli endet. Indie-, Mittelalter- und Hard-Rock, Swing und Folk, Jazz und Blues, Weltmusik und A cappella, Deutsches und Internationales, prominente Gäste wie Nigel Kennedy und Götz Alsmann, aber auch junge Acts wie die Movits!, dazu Kabarett, die Open Stage und das High-Voltage-Varieté: "Es klingt schon wie ein Klischee", weiß der künstlerische Leiter Jan Ilg, "aber wir bieten tatsächlich wieder eine schöne, bunte Mischung." Für die steht das Festival in der Friedrichsau schließlich seit einem guten Vierteljahrhundert.
Dabei muss das Zelt den immer schwierigeren Spagat bewältigen, sein Profil und damit den Wiedererkennungswert zu erhalten und sich doch auch neuen Impulsen zu öffnen und mit der Zeit zu gehen. Sowohl in Sachen Gastronomie als auch Werbung wird über ein paar Innovationen nachgedacht – das Plakat für die Zelt-Saison 2014 sieht dank kräftigem Gelb und Pink schon mal sehr frisch aus. 
Ein attraktives Zelt-Programm zusammenzustellen, sei dabei kein Wunschkonzert, betont Ilg. So werde der Umgang mit dem 200Kilometer-Gebietsschutz, den die großen Festivals wie Rock am Ring oder Southside für sich reklamieren, immer schwieriger: "Schon nervig, ist aber halt so", sagt Ilg pragmatisch. Zudem müsse sich das Zelt einem immer heftigeren Wettbewerb stellen – sei es durch die Ratiopharm-Arena, das Wiblinger Open Air oder andere Events.
Und dann ist ja auch noch Fußball-WM. Wobei die Zeiten der TV-Übertragungen für die Zelt-Macher recht günstig liegen: Wenn Deutschland etwa am 16. und 26. Juni spielt, beginnen die Zelt-Konzerte von Nigel Kennedy beziehungsweise Joe Satriani erst um 20.30 Uhr – und schon gibt es kein Problem mehr.
Für diese beiden Auftritte haben die Zelt-Macher übrigens ihre Regel "Kein Ticket teurer als 40 Euro" außer Kraft gesetzt. "Sonst könnte man solche Highlights gar nicht mehr bieten", erklärt Ilg. Der durchschnittliche Zelt-Eintrittspreis werde sich um ein, maximal zwei Euro erhöhen. Der war freilich die vergangenen fünf Jahre konstant bei 22 Euro gehalten worden.
Das komplette Programm wird am 24. April veröffentlicht. Der Vorverkauf startet am 2. Mai: natürlich mit dem beliebten Karten-Wagen am Münster, aber ebenso online. Denn genau darum geht es für die Zeltler, weiß Ilg: "Die Identität zu bewahren und zugleich zukunftsfähig zu sein." Damit man auf einer Erfolgswelle weiterschwimmen kann. (Magdi Aboul-Kheir/Südwest Presse)

Tickets für Nigel Kennedy und Joe Satriani

Freut sich auf die neue Spielzeit: der künstlerische Leiter Jan Ilg (Foto: SWP/Volkmar Könneke)
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