Neuer Höchststand an der Universität Ulm: Im Wintersemester 2014/15 sind 93 Deutschlandstipendien vergeben worden. Alle Ausgezeichneten zählen zu den Leistungsträgern ihres Jahrgangs und können oft zusätzlich mit sozialem Engagement punkten. 41 Stipendiaten sind zum wiederholten Mal für die Förderung ausgewählt worden. Rückwirkend zum 1. Oktober erhalten die Studierenden 300 Euro monatlich. Dieses Geld stammt zur einen Hälfte von Unternehmen oder Privatpersonen und zur anderen Hälfte vom Bund. „Die Studierenden, die wir heute belohnen, sind besondere junge Leute. Sie meistern anspruchsvolle Fächer an einer forschungsstarken Universität“, sagte Professor Ulrich Stadtmüller, Vizepräsident für Lehre und Internationales, bei der Urkundenübergabe am Donnerstagabend. Er dankte den Stipendiengebern, die „einen signifikanten Beitrag zum Lebensunterhalt der Studentinnen und Studenten leisten.“ Für das Wintersemester hatten sich mehr als 250 Studierende um die Förderung beworben.
Die größten Förderer mit je zehn Stipendiaten sind dieses Mal die Allianz Deutschland AG, die Karl Schlecht Stiftung sowie die Ulmer Universitätsgesellschaft (UUG) und die Stiftung der Universität Ulm. Neben Unternehmensvertretern nutzten auch zahlreiche Privatpersonen die Gelegenheit, um sich bei der Urkundenübergabe mit ihren Stipendiaten auszutauschen – zum Beispiel Dr. Attilia Spremann und Professor Klaus Spremann. „Wir fühlen uns dem akademischen Leben und der Universität Ulm eng verbunden. Deshalb ist es uns ein Anliegen, der jungen Generation das freie Studieren zu erleichtern“, so Klaus Spremann, Emeritus der Universität St. Gallen. Als erster Ökonom an der jungen Uni Ulm hat er Ende der 1970-er das Fach Wirtschaftsmathematik aufgebaut. 2008 ist ihm die Ehrendoktorwürde der Ulmer Universität verliehen worden. Seit drei Jahren unterstützen die Spremanns eine angehende Wirtschaftsmathematikerin und einen Mathematikstudenten mit Deutschlandstipendien.
Die wohl weiteste Anreise zur Urkundenübergabe hatten Rebecca Fradley-Stokes und Rebecca Ross, Mitarbeiterinnen der Firma „Dialog Semiconductor“ (Halbleiterindustrie) in London. „Wir vergeben 15 bis 20 Stipendien weltweit. Unsere Kollegen in Stuttgart und München haben uns berichtet, dass die Ulmer Informatik und Elektrotechnik einen hervorragenden Ruf haben“, so Fradley-Stokes. Ihrem Stipendiaten, einem künftigen Medieninformatiker, habe sie sogleich ein Praktikum angeboten.
Die Universität bedankte sich bei den Förderern mit Führungen durch die Gewächshäuser des Botanischen Gartens.
Die ersten 34 Deutschlandstipendien sind an der Uni Ulm im Wintersemester 2011/12 in Anwesenheit der damaligen Bundesforschungsministerin vergeben worden.