Wozu braucht es eigentlich experimentelle Wirtschaftsforschung? „Wenn ökonomische Modelle in Verdacht geraten, den Bezug zur Realität zu verlieren, ist die experimentelle Wirtschaftsforschung gefragt. In speziell dafür eingerichteten Laboren wird dabei versucht, individuelle Entscheidungsprozesse realitätsnah abzubilden“, erklärt Fellner-Röhling. Die Forscherin, die am Institut für Wirtschaftswissenschaften über experimentelles Entscheidungsverhalten forscht, sieht in dieser vergleichsweise neuen wirtschaftswissenschaftlichen Disziplin eine hervorragende Ergänzung zur klassischen Ökonomie. „Und wie die Anzahl der Nobelpreisträger auf diesem Gebiet zeigt, gehört die experimentelle Wirtschaftsforschung zu den erfolgreichsten im weiten Feld der Ökonomie“, ergänzt Institutskollegin Ludwig.
Die Ausstattung entsprechender Labore ist zugeschnitten auf die wissenschaftlichen Anforderungen. Neben speziell eingerichteter Kabinen, wo die Versuchspersonen unbeobachtet agieren können, braucht es ein ganzes Computernetzwerk sowie entsprechend ausgefeilte Software, um interaktives Verhalten erfassen zu können. „Der Weg zum Experimentallabor war lang und die Suche nach geeigneten Räumen zäh“, erinnern sich die Laborleiterinnen. „Doch jetzt, da wir am Ziel sind, ist die Freude darüber umso größer“, sind sich die Wissenschaftlerinnen einig. Bei der Eröffnungsfeier gibt es neben einigen Grußworten einen Festvortrag von Professor Urs Fischbacher (Uni Konstanz), der die – weltweit verwendete – Software des Computerlabors entwickelt hat. Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, einen persönlichen Einblick in die Arbeit des Experimentallabors zu werfen sowie selbst an Experimenten im Computerlabor teilzunehmen. Im Anschluss gibt es einen Stehempfang.
Übrigens sind das ganze Jahr über Freiwillige im ULESS willkommen, die als Probanden an solchen Studien teilnehmen wollen