Im April profitierten vorrangig Männer von der Arbeitsmarktentwicklung. Die aktuelle Statistik im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm erfasste 4 600 arbeitslose Männer, 200 weniger als im Vormonat. Die Zahl der Frauen sank um 90 auf 4 100 Arbeitslose. Unter den Frauen finden sich die meisten Berufsrückkehrenden. Häufig sind es Mütter, die nach der Familienphase den Wiedereinstieg in den Beruf planen. Die spezielle Beratungsstelle für Wiedereinstieg der Ulmer Arbeitsagentur betreute seit August 2014 110 Personen, wovon elf inzwischen eine Arbeit aufnehmen konnten. Zurzeit nutzen 60 Frauen das Beratungsangebot für Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger.
Nach Rechtskreisen gegliedert gehörten 51,1 Prozent aller Arbeitslosen der beitragsfinanzierten Arbeitslosenversicherung (SGB III) an. Das waren 4 440 Personen, 250 weniger als vor vier Wochen. 4 260 Arbeitslose zählten die Jobcenter in der steuerfinanzierten Grundsicherung (SGB II), 30 weniger als im März.
Mit Blick auf die Altersgruppen ist auffallend, dass nur wenige über 50-Jährige die Arbeitslosigkeit beenden konnten. 3 130 Frauen und Männer zählten zu diesem Personenkreis, zehn weniger als vor vier Wochen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl um 130 Menschen kleiner geworden. Mit einem Anteil von 36,0 Prozent bilden die Älteren die größte Gruppe unter den Arbeitslosen.
Jugendarbeitslosigkeit geht zurück
Erfreulich ist die Entwicklung der Zahl der unter 25-Jährigen. Sie ist gegenüber März um 90 auf 840 junge Frauen und Männer gesunken. Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit ging um 0,2 auf 2,5 Prozent zurück. Für Baden-Württemberg wurde bei den unter 25-Jährigen eine Arbeitslosenquote von 2,7 Prozent ermittelt. Die Agentur für Arbeit Ulm erwartet einen weiteren Beschäftigungsaufbau innerhalb dieser Personengruppe. Vor allem ungelernten jungen Menschen soll mittels Qualifizierungsmaßnahmen der Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Im Landkreis Neu-Ulm sank die Arbeitslosenquote der jungen Leute unter 25 Jahren um 0,6 Prozentpunkte auf 2,3 Prozent im April, das entsprach 253 Personen.
Große Fachkräfte-Nachfrage
Personalbedarf meldete bei der Ulmer Arbeitsagentur das verarbeitende Gewerbe, der Handel und das Gesundheits- und Sozialwesen. Eine große Nachfrage besteht bei Fachkräften mit Fertigungsberufen, Schlosser, Mechaniker, Metallbearbeiter sowie Elektriker und Mauer. Bei den Technischen Berufen sind neben den Ingenieuren auch nichtakademische Fachkräfte mit hoher Qualifikation, wie Techniker und Meister gefragt. Informatiker sind am Arbeitsmarkt weiterhin gesucht. Für Warenkaufleute, Lager- und Transportarbeiter, Gästebetreuer und für Bewerber mit sozial- oder pflegerischen Berufen sowie für Arbeitskräfte mit einer Ausbildung im Gesundheitsbereich gibt es freie Stellen.
Stellenmarkt im Landkreis Neu-Ulm
Im April 2015 gab es 1.219 offene Stellen zur Besetzung (Plus 15 zum Vorjahresmonat). 408 neue Stellen wurden von den Arbeitgebern zur Besetzung gemeldet, 27 mehr als im Vormonat. Offene Stellen für Fachkräfte und körperlich belastbare Helfer gibt es in vielen Berufsfeldern: in Metall- und Elektroberufen, in der Gastronomie, im Logistiksektor, in der Altenpflege und im Verkauf. Im Handwerk werden Elektriker, Anlagenmechaniker, Heizungsbauer, Zimmerer, Maurer und Tischler gesucht, aber auch Fleischereien und Bäckereien suchen Personal.