Herzblut, Freude und Spaß

20. Mai 2015

Der letzte Nagel wurde ins Gras geschlagen. Das große rot-blaue Zirkuszelt steht. Vier Wochen lang haben die Ehrenamtlichen und auch Hauptamtlichen des "Vereins zur Förderung der freien Kultur" nun aufgebaut, gewerkelt und gearbeitet. Hinter dem großen Zelt sitzen Jan Ilg, der künstlerische Leiter, und seine Kollegin Andrada Cretu. Beide machen gerade einmal kurz Pause. Mit ihren Kollegen arbeiten die beiden teilweise bis in die Nacht in der Friedrichsau. "Wir schaffen hier was ganz Besonderes. Ich würde es nicht Arbeit nennen. Sobald ich die Faszination des Publikums sehe – die Freude der Menschen, wenn sie im Biergarten sitzen oder auch die spielenden Kinder -, dann weiß ich, wofür ich das alles mache", sagt Ilg.

Zwölf Wochen Schichten schieben
Zwölf Wochen dauert das Zelt für die Helfer: Vier Wochen lang wird aufgebaut, sieben Wochen beträgt die Spielzeit und dann wird noch eine Woche lang alles wieder abgebaut. Andrada Cretu ist schon seit sechs Jahren beim Ulmer Zelt dabei. "Es macht süchtig. Natürlich ist es zwischendurch stressig, wir wollen schließlich, dass alles reibungslos funktioniert. Aber aus diesem Verein will ich nicht mehr raus." Und während sie das sagt, funkeln ihre Augen und sie lächelt.

Ein Highlight jagt das nächste
Egal welchen Mitarbeiter man fragt, alle lächeln, wenn sie über ihre Arbeit am Zelt sprechen. Über die sieben Wochen, vollgepackt mit guter Musik und anderem Programm. Mark Forster, Laith Al-Deen, "The Hooters" und Konstantin Wecker sind nur einige Namen auf der langen Künstlerliste. Den Auftakt macht heute Abend die "Clem Clempson Band" und schon am Wochenende folgt laut Andrada Cretu das erste große Highlight. "Babylon Circus sollte man erleben. Die Band wird das Zelt zum Kochen bringen." Gipsy Rock vom Feinsten. Insgesamt haben knapp 1.100 Leute im Ulmer Zelt Platz – wenn nicht bestuhlt ist.
Die Ehrenamtlichen vom Ulmer Zelt treffen sich ab September regelmäßig, um das Programm zusammenzustellen. Bis März werden immer wieder Namen in den Raum geworfen, Künstler angefragt, abgestimmt, angehört. "Jedes Jahr ist es ein wirklich gutes Programm. Es gibt einfach kein Jahr, in dem ich nicht vollauf begeistert von unseren Acts bin", so Jan Ilg. "Auch das ganze Drumherum: das Kinderprogramm, die Flohmärkte und die Bands, die jeden Abend in der Zeltlounge spielen." Jeden Samstagabend und Sonntagvormittag spielen dort nämlich Bands und Künstler aus der Region. Und das angebotene Kinderprogramm ist ebenso bunt wie das der Erwachsenen. Kinderbands, Clowns, zahlreiche Theaterstücke, eine Olympiade und ein großer Spielegarten erwarten die Kleinen.
"Bunt und familiär", so beschreibt Andrada Cretu die Atmosphäre. 70.000 Besucher kamen letztes Jahr in die Friedrichsau zum Zelt. Nächstes Jahr gibt’s dann ein Jubiläum. Die 30. Spielsaison steht an. Was allerdings geplant ist, verraten die Zeltmacher noch nicht. Jetzt freuen sie sich erst einmal auf diese Saison. Eins ist sicher: Hier steckt ganz viel Herzblut, Freude und Spaß drin. (Text: Stefanie Raabe/Ulmer Wochenblatt)

Hier gibt’s Tickets

  • Tickethotline: 0700 96859685
  • Kartenwagen am Ulmer Zelt (19-20.30 Uhr)
  • Kartenhütte am Nördlichen Münsterplatz bis 30. Mai
  • Buchhandlung Herwig
  • Im Internet: www.ulmerzelt.de

Herzblut, Freude und Spaß

Sieben Wochen, vollgepackt mit verschiedenen Künstlern – so präsentiert sich das Ulmer Zelt bis Anfang Juli wieder in der Friedrichsau. Ein paar Veranstaltungen sind bereits seit Wochen ausverkauft.

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