Mit „SAPS:RI“ die Arbeitsfähigkeit ausländischer Fachkräfte verbessern
Das wissenschaftliche Weiterbildungsprogramm „SAPS:RI“ – RI steht für „regional“ und „international“ – soll ausländische Arbeitskräfte, die in Baden-Württemberg arbeiten, für die betrieblichen Anforderungen der hiesigen Wirtschaft fit machen. „Profitieren sollen davon Unternehmen in Baden-Württemberg, nicht zuletzt die mittelständischen Betriebe, die für ausländische Fachkräfte bisher weitaus weniger attraktiv sind als die Großindustrie“, so Projektleiter Professor Hermann Schumacher, wissenschaftlicher Leiter der SAPS. Die Didaktik-Konzepte sind an den spezifischen Erfordernissen eines berufsbegleitenden Studiums ausgerichtet. Dabei kommt ein sogenannter „Blended Learning“-Ansatz zum Einsatz – mit überwiegenden E-Learning-Anteilen. Die Fachinhalte sollen in engem Kontakt mit der Wirtschaft und den entsprechenden Industrieverbänden abgestimmt werden.
Das SAPS:RI-Programm – mit einem geplanten Fördervolumen von über 400 000 Euro – soll die Arbeitsfähigkeit ausländischer Fachkräfte in deutschsprachigen Unternehmen entscheidend verbessern. Die Studienprogramme starten mit englischsprachigen Angeboten. Ergänzt werden diese um Ausbildungsmodule, die in die deutsche Fachsprache einführen, bis schließlich zweisprachige Weiterbildungsangebote zum Einsatz kommen. Vermittelt werden dabei nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch Schlüsselqualifikationen wie zum Beispiel Management-Techniken, die sich an den Abläufen und Strukturen der deutschen Betriebswirtschaft orientieren.
„Cross Over“ verbindet berufliche Praxis und akademische Weiterbildung im Biotech-Bereich
Bewilligt wurde auch das Weiterbildungsprojekt „Cross-Over – Übergänge im lebenslangen Lernen“, das gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Biberach (HBC) unter Federführung der HBC entwickelt wurde. Mit im Boot sind als assoziierter Partner die Duale Hochschule Baden-Württemberg / Heidenheim sowie als Projektunterstützer die Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim und Rentschler als auch der Verband forschender Arzneimittelhersteller. „Mit dem `Cross-Over´-Programm soll die berufliche Praxis besser mit der akademischen Bildung verbunden werden. Das Weiterbildungssystem wird damit durchlässiger und individueller“, so die verantwortliche Projektleiterin Dr. Jennifer Blank, wissenschaftliche Leiterin des Zentrums für wissenschaftliche Weiterbildung an der HBC. Das Vorhaben wird insgesamt mit fast 1,1 Millionen Euro unterstützt, davon erhält die SAPS der Universität Ulm etwas mehr als 500.000 Euro.
Die hochschulsystemübergreifende Kooperation mit der Industrie soll dafür Sorge tragen, dass an der Schnittstelle zwischen Biotechnologie, Biopharmazie und Medizintechnik maßgeschneiderte Weiterbildungsprogramme angeboten werden. Diese sollen Anknüpfungspunkte an unterschiedliche Stufen der beruflichen Praxis und der fachwissenschaftlichen Qualifikation schaffen, und somit individuell auf unterschiedliche Ausgangsvoraussetzungen zugeschnitten sein. Das Angebotsspektrum reicht dabei von niederschwelligen Brückenkursen, bis hin zu Weiterbildungszertifikaten auf Bachelor- und Masterniveau. Nicht zuletzt mit dem weiterbildenden Masterstudiengang „Biopharmazeutisch-medizintechnische Wissenschaften“ möchten die beteiligten Hochschulen einen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Baden-Württemberg leisten. Mit rund 85 000 Mitarbeitern, die in Biotechnologie-, Medizintechnik- und pharmazeutischen Unternehmen arbeiten, gilt Baden-Württemberg als größter Pharma- und Medizinstandort Deutschlands.
Das SPEDiT-Projekt optimiert den Transfer von Wissen in die industrielle Praxis
Weitere 477 000 Euro erhält die SAPS aus Töpfen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) für ihr Teilprojekt im Rahmen des sogenannten SPEDiT-Projektes. Die Abkürzung steht für „Software Platform Embedded Systems Dissemination und Transfer“ und bezeichnet ein Verbundprojekt, das unter der Federführung der TU München mit weiteren Partnern aus der Wissenschaft und Wirtschaft beantragt wurde. Dabei geht es um die Entwicklung von Trainingsmaterialien und Einführungskonzepten zur durchgängigen modellbasierten Entwicklung eingebetteter Systeme. Im Zentrum des Vorhabens steht der Transfer von Wissen in die industrielle Praxis. Die Uni Ulm ist verantwortlich für den Aufbau einer geeigneten Lernumgebung sowie für die Auswahl und Implementierung eines geeigneten Instruktionsdesigns und der passenden Schulungsmaterialien.