„In dieser Zeit haben wir viel erreicht“, stellt Trunzer fest. Zur Jahrtausendwende fusionierten zwei Verbände zu einer starken, gut strukturierten Einheit. Aus dieser Fusion entstand der Verband der Metall- und Elektroindustrie e.V., Südwestmetall, wie wir ihn heute kennen. Eine bedeutende Neuerung der letzten Jahrzehnte war sicherlich die ERA-Einführung. Mit diesem Entgeltrahmenabkommen (kurz ERA) für die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie wollten beide Tarifvertragsparteien ein modernes und gerechtes Vergütungssystem schaffen.
„Unser Hauptaugenmerk in den 60 Jahren lag natürlich auf der Tarifpolitik“, führt Götz Maier, Geschäftsführer von Südwestmetall in Ulm aus. Das Ziel sei, bei allen Tarifverhandlungen einen Abschluss zu erzielen, der sich an der Realität orientiere und gerade kleineren und mittelständischen Betrieben eine gewisse Flexibilität eröffne.
Südwestmetall ist auf verschiedenen Handlungsfeldern aktiv, vom politischen Geschehen über tarifvertragliche Vereinbarungen bis hin zu bildungs- und sozialpolitischen Vorhaben. „Nur wer sich einmischt, kann Ergebnisse mitgestalten“, sagt Trunzer. Seit 1956 hat sich vieles verändert. Der Tariflohn eines Facharbeiters über 21 Jahre betrug zu jener Zeit im Zeitlohn 1,89 DM. Ab 1. Oktober 1956 galt die 45-Stunden-Woche und der Urlaub war auf 12 Werktage festgesetzt, zusätzlich waren bis zu sechs Werktage gestaffelt nach Betriebszugehörigkeit möglich. Heute ist das Durchschnittsentgelt in der Metall- und Elektroindustrie auf 61.000 Euro pro Jahr angewachsen, die tarifliche Arbeitszeit beträgt 35 Stunden und der tarifliche Urlaub liegt bei 30 Tagen.
60 Jahre Südwestmetall in Ulm
Die Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall feiert in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Angefangen hat es 1956 mit 39 Mitgliedsbetrieben und etwas mehr als 18.000 Beschäftigten. „Heute vertreten wir 63 Betriebe mit fast doppelt so vielen Beschäftigten“, sagt Mario Trunzer, Vorsitzender der Bezirksgruppe Ulm von Südwestmetall.