Gewürdigt wurden Bachelor- und Master-Arbeiten, die zum Ende des Studiums erstellt werden und stellvertretend dafür stehen, was Studierende im Laufe ihres Studiums gelernt und an Kenntnissen und Methoden gewonnen haben.
Die Stifter dieser Preise kommen aus dem Netzwerk der Hochschule: Berufsverbände und Unternehmen sowie der Förderverein der HBC – Gesellschaft der Freunde und Absolventen (GdF) – stellen die Auszeichnungen zur Verfügung und überreichen Preis und Preisgeld persönlich.
Zum ersten Mal in diesem Rahmen wurde der Studienpreis der International Society for Pharmaceutical Engineering (ISPE DACH) verliehen: Dr. Frank Scholl überreichte den Preis an Tanja Gehrig für ihre Master-Thesis im Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie. Die weltweit agierende Non-Profit-Organisation hat u. a. das Ziel, den akademischen Nachwuchs zu fördern. Beirats-Mitglied Scholl lobte die Thesis der Absolventin als die beste Arbeit, die er bisher in seiner ISPE-Tätigkeit gelesen habe. Scholl ist als Beiratsmitglied für den Kontakt zu Studierenden und Hochschulen verantwortlich; er selbst ist als Projektleiter bei dem Unternehmen Robert Bosch im Bereich Packaging Technology tätig. In ihrer Abschlussarbeit hatte sich Tanja Gehrig mit der Entwicklung einer Prüfmethode zur exakten Bestimmung der biologischen Aktivität von Antikörpern beschäftigt, die gegen Tumore wirken (Titel der Masterthesis: „Development and Validation of a HUVEC-Bioassay to determine Potency of an anti-VEGF Antibody").
Den Holzbaupreis Baden-Württemberg verlieh Thomas Schäfer, Hauptgeschäftsführer von „Holzbau Baden-Württemberg", einem Verband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes. Der Preis ging an Tobias Kaiser, der das duale Studium Holzbau-Projektmanagement an der Hochschule Biberach absolviert hat, das die Ausbildung zum Zimmerer mit dem Ingenieurstudium verbindet. Thema seiner Arbeit war wie Frage, wie "Ansatzpunkte zur Begünstigung des Holzbaus bei der Ausschreibung und Vergabe von Holzbauprojekten der öffentlichen Hand" geschaffen werden können. Laut Schäfer will der Verband die Ergebnisse der Arbeit an die Landesregierung weitergeben, damit auch in Baden Württemberg wie in anderen Ländern eine Wood-first-Kampagne initiiert wird.
Notwendige Rahmenbedingungen für wissenschaftliches Arbeiten
André Bleicher, Rektor der Hochschule Biberach, hatte die Gäste zu Beginn der Veranstaltung an der Hochschule Biberach begrüßt und seine kurze Ansprache genutzt, um über das Wesen der Wissenschaftlichkeit zu sprechen. Regelhaftigkeit der methodischen Gebundenheit bei gleichzeitigem Methodenpluralismus sowie öffentliche Falsifizierbarkeit nannte er als notwendigen Rahmen für wissenschaftliches Arbeiten. Wichtig sei die Erkenntnis, dass Ereignisse und Entwicklungen nur deshalb stattfinden, weil Denker sich entweder entschlossen haben, nicht an gewisse Regeln gebunden zu sein oder weil sie solche Regeln unbewusst verletzen. Bleicher forderte damit den Wandel vom Methodenzwang zum Methodenpluralismus, der es Forschern ermögliche, eigene Wege zu gehen. Die Überprüfbarkeit von Ergebnissen nannte Bleicher darüber hinaus als wichtiges Kennzeichen wissenschaftlichen Arbeitens. Dem widersprächen allerdings sogenannte Sperrvermerke, die – auch für Abschlussarbeiten – gesetzt werden, um die Vertraulichkeit von zum Beispiel Firmendaten zu gewährleisten. Hier rief Rektor Bleicher die Unternehmen zu einem Entgegenkommen auf: Es müsse ein für beide Seiten gangbarer Mittelweg gefunden werden, der weder den starken Praxisbezug, noch die für wissenschaftliches Arbeiten notwendige Öffentlichkeit ausschließe, sagte er mit Verweis auf den Erkenntnistheoretiker Karl Popper und dessen „Logik der Forschung".
Die Preisgeber:
- Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
- Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure Baden-Württemberg
- EnBW Energie Baden-Württemberg AG und e.wa riss Gmbh & Co. KG
- Franz und Alexandra Kirchhoff Stiftung (STRABAG)
- Gemeinnütziges Berufsförderungswerk des Baden-Württembergischen
- Zimmerer- und Holzbaugewerbes GmbH
- Gesellschaft der Freunde und Absolventen der Hochschule Biberach
- Prof. em. Kai Haag
- HOCHTIEF Infrastructure GmbH Essen
- LEONHARD WEISS GmbH & Co. KG Satteldorf
- Fritz Planung GmbH ISPE D/A/CH
- WOLFF & MÜLLER Hoch- und Industriebau GmbH & Co. KG
Die Preisträger:
- Studiengang Architektur: Alexander Reinauer; Jasmin Schmid; Tobias Taube; Tanja Dehn; Rebecca Diehl; Lisa Geßler; Christopher Schmollinger; Vanessa Jäger
- Studiengang Bauingenieurwesen: Timo Frauenhoffer; Sebastian Gottwick; Lars Thies; Adrian Knoll; Julian Hägle; Michael Kaupp; Johannes Traub; Moritz Berninger
- Studiengang Projektmanagement: Tim Eißer; Matthias Fuchs; Levin Hafenrichter; Marius Georg Reck; Katharina Herter; Tobias Kaiser; Raphael Staiger; Prof. Hartmut Veigele (Projektpreis „Initiator und Betreiber" d. Kooperationsstudiengänge mit der Hochschule Tucuman)
- Studiengang Projektmangement Holzbau: Tobias Kaiser
- Studiengang Energie-Ingenieurwesen: Stefan Schmid
- Studiengang Gebäudeklimatik: Marcello Kukulenz; Adrian Knöpfle
- Studiengang Energie- und Gebäudesysteme: Fabian Neth
- Studiengang Betriebswirtschaft (Bau und Immobilien): Bianca Aust; Jessica Bahl; Fabian Börner, Manuel Psenner; Johannes Weber; Christian Weinberger; Verena Riehm
- Studiengang Energiewirtschaft: Maximilian Strantz; Gregor Zahner
- Studiengang Pharmazeutische Biotechnologie: Linus Weiß; Fabian Gärtner; Tanja Gehrig; Madeleine Merz; Katja Zeiser
- Studiengang Industrielle Biotechnologie: Pia Kristin Marhoffer; Verena Kössler
