Anfang der Woche trafen sich Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger und Landrat Thorsten Freudenberger zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Stadt- und Landkreisverwaltung zu einer gemeinsamen Klausur im Kloster Roggenburg. Ziel der Klausur war es, die bislang bereits als positiv empfundene Zusammenarbeit beider Verwaltungen weiter zu intensivieren.
Im Einzelnen ging es bei der Klausur um diese Themen:
Verwaltungsentwicklung / Digitales Bürgerzentrum
Sowohl das Landratsamt als auch die Stadtverwaltung haben mit Platzproblemen in ihren Verwaltungsgebäuden zu kämpfen. Aufgrund des beiderseitigen Raummangels wird geprüft, ob sich aus der gemeinsamen Planung von Verwaltungsgebäuden Synergien ergeben können.
In Neu-Ulm soll ein gemeinsames digitales Bürgerzentrum installiert werden. Hierzu wird eine verwaltungsübergreifende Projektgruppe installiert, die mögliche Konzepte für ein solches Zentrum entwickeln soll. Im Bürgerzentrum sollen sowohl digitale Services, als auch persönliche Beratungsleistungen des Landkreises und der Stadtverwaltung angeboten werden. Der Landkreis Neu-Ulm plant darüber hinaus ein solches gemeinsames Zentrum auch mit und in der Stadt Illertissen.
Mobilität / ÖPNV
Mobilität ist nach übereinstimmender Einschätzung eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Die Stadt Neu-Ulm will und soll dabei eigener ÖPNV-Aufgabenträger werden. Hierdurch erhält die Stadt die Möglichkeit, das ÖPNV-Angebot den städtischen Bedürfnissen noch besser anzupassen. Aufgrund der Komplexität der Übergaberegularien soll ein neutraler Berater die Übertragung der Aufgabenträgerschaft begleiten. Die beiden Verwaltungen erarbeiten bis zum Herbst den Fahrplan für das weitere Vorgehen.
Die Stadt und der Landkreis sind sich einig, dass der Radverkehr gestärkt werden muss und auch die unterschiedlichen Mobilitätsmöglichkeiten in der Stadt und im Landkreis besser verzahnt werden sollen.
Parksituation am Edwin-Scharff-Haus
Um die Parksituation am Edwin-Scharff-Haus (ESH) und der Donauklinik zu entschärfen, wollen die Stadt und der Landkreis ein gemeinsames Mobilitätskonzept entwickeln. Im Zentrum des Konzepts soll die Überlegung stehen, wie sowohl die Gäste des ESH, als auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Patientinnen und Patienten, sowie Besucherinnen und Besucher der Donauklinik künftig die beiden Einrichtungen erreichen. Denkbar wären beispielsweise der Einsatz eines Shuttle-Services zu Kongresszeiten, eine bessere ÖPNV-Anbindung, mehr Fahrradabstellplätze oder Park & Ride-Angebote. Weiterhin erarbeitet die Donauklinik ein eigenes Mobilitätskonzept.
Lessing-Gymnasium / Bildung und Sport
Um städtebauliche Aspekte beim Bau des neuen Lessing-Gymnasiums berücksichtigen zu können, bindet der Landkreis die Stadt Neu-Ulm in die zentralen Planungsphasen des Neubaus ein.
Schulliegenschaften und schulische Außensportflächen des Landkreises sollen nach Möglichkeit in Zukunft noch stärker für Vereinsnutzungen zur Verfügung gestellt werden. Ziel ist es, die beschränkten Platzkapazitäten der Vereine auszuweiten. Stadt und Landkreis erarbeiten hierzu ein gemeinsames Konzept.
Sozialpolitik
Die bereits jeweils von der Stadt Neu-Ulm und dem Landkreis Neu-Ulm erhobenen Sozialraumdaten werden abgeglichen. Ziel ist es, in Zukunft passgenauere Angebote möglich zu machen (Sozialraumorientierung/Quartiersmanagement).
Die Klausur war der Auftakt für weitere vertiefende Abstimmungsgespräche zwischen Stadt und Landkreis auf Verwaltungsebene. In Arbeitsgruppen sollen die einzelnen Themenbereiche nach der Sommerpause vertieft bearbeitet werden. „Es geht jetzt darum, die einzelnen Themen, die man benannt hat, in die Umsetzung zu bringen“, sagt Landrat Thorsten Freudenberger. „Die Klausur war hierfür der gemeinsame Auftakt. Die verschiedenen Zuständigkeiten von Stadt und Landkreis können in den einzelnen Arbeitsgruppen gebündelt werden. Es gibt einen direkten Austausch und man kann auf kurzen Wegen gemeinsam die verschiedenen Projekte vorantreiben, Ideen entwickeln und an die Vorarbeiten der letzten Jahre anknüpfen.“
Neu-Ulms Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger fügt hinzu: „Es gibt Themen, die können wir nicht alleine lösen, sondern nur gemeinsam. Wir haben mit der Klausur einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht und intensivieren die bisherige Zusammenarbeit zwischen den beiden Verwaltungen. Der Kurs ist klar: Die Stadt und der Landkreis möchten Synergien, die sich in der täglichen Arbeit ergeben, nutzen und auch Problemstellungen, die uns gleichermaßen betreffen, gemeinsam angehen“.