Stifterpreise für das Wintersemester im Senatssaal der THU verliehen
Ein erster Schritt zurück zur Normalität – herausragende Abschlussarbeiten gewürdigt
Ulm, 17.06.2021 – In kleinen Schritten geht es an der Technischen Hochschule Ulm zurück Richtung Normalität. An zwei Nachmittagen wurden nachträglich die Stifterpreise für das vergangene Wintersemester überreicht, nachdem eine Festveranstaltung in Präsenz im Februar auf Grund der Corona-Pandemie nicht möglich gewesen war. Prof. Dr. Volker Reuter, Rektor der THU, freute sich sichtlich, dass mit der Präsenzveranstaltung die Hochschule ein Stück Richtung „alte Normalität“ unternommen hat: „Nachdem im März 2020 das Corona-Virus unser gesamtes Leben mit einem Schlag auf den Kopf gestellt hat, bin ich sehr froh, dass wir mit dieser kleinen Feier wieder ein Stück Normalität erreicht haben. Eine Hochschule ist ein Ort des Austauschs, und auch wenn wir es geschafft haben, unseren Studierenden ein vollwertiges hybrides Studienangebot zu unterbreiten, sind wir doch alle sehr froh, wenn wir uns bald hoffentlich wieder verstärkt persönlich begegnen können.“
An die versammelten Preisträgerinnen und Preisträger gewandt, sagte der Rektor: „Sie haben es in einer für uns alle schwierigen Zeit geschafft, in Ihrem Studium außergewöhnliche Leistungen zu erbringen. Dazu gratuliere ich Ihnen von Herzen. Bewahren Sie sich diese Zielstrebigkeit und Resilienz für Ihren weiteren Lebensweg. Bedanken möchte ich mich ausdrücklich bei unseren Stiftern, die in der Krisenzeit ihr Engagement beibehalten haben. Die Vielfältigkeit der Preise an der THU zeigt die Vielfalt und Praxisnähe unserer Studiengänge – von Elektrotechnik bis Wirtschaftsinformatik.“
Erstmalig wurde zum Wintersemester 20/21 der VDE-Förderpreis des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V., einem der größten technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas, verliehen. Ausgezeichnet mit dem Preis wurde Korbinian Hitthaler. In seiner Bachelorarbeit mit dem Titel „Comparison of Model Predictive Control Implementations for Control of Paper Strength” untersuchte der Absolvent des Studiengangs Elektrotechnik und Informationstechnik Optimierungsmöglichkeiten in der Papierherstellung. Herr Hitthaler zeigte auf, dass mit Hilfe von Virtuellen Sensoren (Regressionsmodelle aus dem Bereich des maschinellen Lernens) signifikante Ressourcen- und Kosteneinsparungen gegenüber dem Status Quo der Papierproduktion erzielt werden können. Die Analyse und das aufgezeigte Verbesserungspotenzial werden bereits in der VOITH Group, dem Unternehmen bei dem Herr Hitthaler seine Arbeit geschrieben hat, für Weiterentwicklungen verwendet. Neben 500 Euro Preisgeld erhält Herr Hitthaler auch eine Jahresmitgliedschaft im VDE.
Auch mit dem Förderpreis der Sparkasse Ulm für herausragende Leistungen in der wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Zusatzqualifikation „Entrepreneurship“ wurde Herr Hitthaler ausgezeichnet. Weitere Preisträger in dieser Kategorie waren Thomas Haible und Marco Rauer. „Dass der Preis der Sparkasse Ulm für herausragende Absolventinnen und Absolventen mit Bestleistungen in den betriebswirtschaftlichen Zusatzqualifikationen gleich an drei Absolventen technischer Studiengängen aus drei unterschiedlichen Fakultäten vergeben werden konnte, freut uns sehr. Die Werdegänge und Pläne der diesjährigen Preisträger zeigen, dass die Zusatzqualifikationen für Studierende mit Interesse an Wirtschaft und Gründung nicht nur wichtige Schlüsselkompetenzen vermitteln, sondern auch berufliche Weichenstellungen für technische Absolvierende stellen können“, so Prof. Dr. Ben Dippe, Leiter des Instituts für Fremdsprachen und Management der THU.
Der Preis des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) für überdurchschnittliche Leistungen in der Abschlussarbeit wurde von der VDI Donau Iller Gruppe Ulm zwei Mal vergeben: Sahota Harkiran wurde für ihre Masterarbeit „Development of Deep Learning based Transition Modelling for the Simulation of Manual Assembly Processes” ausgezeichnet. In ihrer Arbeit bei der EvoBus GmbH trainierte sie ein neuronales Netz, das den Aufwand für die Erstellung von Simulationsmodellen für menschliche Bewegungsabläufe deutlich reduziert. Derartige Simulationsmodelle werden beispielsweise bei der Planung und Optimierung von Montagevorgängen in der Industrieproduktion eingesetzt.
Als zweiter VDI-Preisträger wurde Uwe Grandel ausgezeichnet. Er entwickelte in seiner Masterarbeit bei der Firma ANDREAS STIHL AG & Co. KG ein intelligentes Pack-Design für Akkus, das u.a. durch Vorhalten von Volumen zur Zellausdehung die Lebensdauer von Akkus deutlich verlängern kann.
Die weiteren Preisträger:
David Gögelein wurde mit dem Siemens-Preis für herausragende Studienleistungen auf dem Fachgebiet der Elektro- und Informationstechnik ausgezeichnet. Titel seiner Arbeit: „Forschungsprojekt Weltspeicher Treppenspannungsgenerator zum Laden und Entladen“.
Stefan Bergold wurde mit dem IWL-Preis für seine Arbeit „Erarbeitung eines neuen Montagekonzeptes für Heißwasser-Hochdruckreiniger im Werk Bühlertal“ ausgezeichnet.
Oliver Vinzelberg erhielt den Förderpreis der Ernst-Wilken Stiftung für seine überdurchschnittlichen Studienleistungen an der Schnittstelle zwischen Informatik und Wirtschaft mit dem besten Bachelorabschluss des Wintersemesters 20/21 im Studiengang Wirtschaftsinformatik.