Große Freude an der Universität Ulm! Drei junge Wissenschaftler der Uni haben für ihr Informatik-Startup benchANT einen von drei CyberOne Hightech Awards erhalten. Sie haben eine automatisierte Plattform entwickelt, die insbesondere KMUs und IT-Consultants dabei hilft, die richtige IT-Entscheidung zu treffen. benchANT findet passende Cloud-basierte Datenbank-Systeme, individuell zugeschnitten auf unterschiedlichste Anforderungen.
Das Ulmer Startup benchANT hat den CyberOne Hightech Award in der Kategorie „IKT, Medien- und Kreativwirtschaft“ gewonnen! Der renommierte Gründerpreis wurde am Dienstagabend in Stuttgart beim „hightechsummit“ der Wirtschaftsinitiative bwcon in drei Kategorien vergeben. Die mit 10 000 Euro dotierte Auszeichnung für benchANT geht an die Informatiker Dr. Jörg Domaschka und Daniel Seybold sowie an den Wirtschaftsphysiker Jan Ocker, allesamt Wissenschaftler der Universität Ulm. Mit ihrer Benchmarking Plattform für Cloud-basierte Datenbanken konnten die drei jungen Gründer die 25-köpfige, hochkarätig besetzte Jury dieses Businessplanwettbewerbs überzeugen. Unter den Gratulierenden war auch Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Ich gratuliere allen Gewinnerinnen und Gewinnern des CyberOne Hightech Award! Bei der Preisverleihung zeigt sich immer wieder, wie innovativ und leistungsstark unsere Unternehmen und Start-ups im Land sind.“
Der CyberOne-Preis in der Kategorie „Industrielle Technologien“ ging an Detagto, in der Kategorie „Life Science and Health Care“ siegte das Startup eye2you. Und das Ulmer Spin-off benchANT hat – wie erwähnt – in der Kategorie „IKT, Medien- und Kreativwirtschaft“ gewonnen.
„Letztes Jahr war ich noch Post-Doc, jetzt bin ich plötzlich Gewinner dieses bedeutenden Start-Up-Wettbewerbs. Das fühlt sich alles etwas surreal an. Vielen Dank an unsere Mentoren, die uns in den letzten Monaten so weit nach vorne gebracht haben!“, so benchANT Senior Researcher Dr. Jörg Domaschka bei der Preisverleihung.
Das ausgezeichnete Konzept der Ulmer Gründer ist gleichermaßen innovativ wie praktisch: Das Ulmer Startup benchANT hat eine automatisierte Entscheidungshilfe entwickelt, die aus einer Vielzahl von Datenbanken und Cloud-Diensten die jeweils beste Kombination liefert; und das auf Knopfdruck. „Wir helfen Unternehmen dabei, die für sie besten Cloud-basierten Datenbank-Lösungen zu finden. Anstatt teure IT-Expertisen einzukaufen oder bei der Do-it-yourself-Recherche im Internet Gefahr zu laufen, unvollständige oder falsche Informationen zu erhalten, bieten wir Daten-basierte Entscheidungshilfen. Und das schnell, unabhängig und kostengünstig“, erklären die drei benchANT-Gründer.
Die digitale Benchmarking-Plattform sucht anhand unterschiedlicher Performance-Indikatoren wie Durchsatz, Latenz, Skalierbarkeit, Verfügbarkeit und Kosten das jeweils passende Cloud-Datenbank-Setup. Das System favorisiert genau die cloudbasierten Datenbanklösungen, die am besten auf den Nutzer und seine Anforderungen zugeschnitten sind. Und was benchANT so besonders macht: Die Kundinnen und Kunden können eigenhändig mit der Benchmarking-Plattform arbeiten und sich unterschiedliche Konfigurationen selbst zusammenstellen, beispielsweise um das für sie beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Hier geht es also um ein sogenanntes „Benchmarking as a Service“-Angebot.
Hervorgegangen ist das Startup benchANT (ANT steht als Abkürzung für Any New Technology) aus einem langjährigen Forschungsprojekt des Instituts für Organisation und Management von Informationssystemen (OMI) der Universität Ulm. Für „Benchmarking as a Service“ (BaaS), so der ursprüngliche Projektname, haben die Informatiker Dr. Jörg Domaschka und Daniel Seybold sowie ihr Mitgründer, der Wirtschaftsphysiker Jan Ocker, zu Beginn des Jahres bereits eine EXIST-Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) in Höhe von über 950 000 Euro erhalten.
Alf Henryk Wulf, Vorstandsvorsitzender bwcon e.V., betonte bei der Eröffnung der Veranstaltung, „dass die jungen Gründerteams Großartiges schaffen. Sie zeigen uns Jahr für Jahr, was Mut und Durchhaltevermögen leisten können. Und zum zweiten Mal unter Pandemie-Bedingungen beweisen Sie, dass der Gründergeist in Baden-Württemberg auch unter schwierigsten Umständen ununterbrochen stark ist.“ Der Gründerpreis gilt als wichtigste Plattform für Hightech-Start-ups in Baden-Württemberg. Übrigens hat 2020 ebenfalls eine Ausgründung der Universität Ulm einen CyberOne Award abgeräumt, nämlich das Startup AURIVUS, das modernste Sensortechnologien und Künstliche Intelligenz einsetzt, um computergestützte 3D-Modelle von Gebäuden zu erstellen. Zweimal hintereinander ging diese renommierte Auszeichnung für Hightech-Startups also an die Uni Ulm!
Hintergrund:
Der CyberOne Hightech Award wird von der Wirtschaftsinitiative Baden-Württemberg: Connected e.V. (bwcon) in Partnerschaft mit der Landeskampagne Startup-BW ausgeschrieben, die vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg getragen wird. Der Gründerpreis gilt als wichtigste Plattform für Startups in Baden-Württemberg. Neben den Preisgeldern im Gesamtwert von rund 100 000 Euro, erhalten die neun Finalisten-Teams ein professionelles Vorstellungsvideo, durchlaufen ein Intensiv-Coaching im Rahmen der Unternehmerschule und werden dabei von erfahrenen Mentorinnen und Mentoren für den finalen Pitch bei der CyberOne Preisverleihung vorbereitet. Darüber hinaus profitieren alle Teilnehmenden des Wettbewerbs von dem großen bwcon-Netzwerk mit zahlreichen neuen Kontakten, insbesondere zu relevanten Unternehmen und Kapitalgebern. Weitere Infos: https://www.cyberone.de/ sowie https://www.bwcon.de/
Hintergrund: Cloudbasierte Datenbank-Systeme
IT-Anwendungen, die Datenbanken und Cloud-Dienste verbinden, haben in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Doch das Angebotsfeld wird immer unübersichtlicher und komplexer. Mittlerweile gibt es mehr als 500 Datenbanken und mehr als 100 Anbieter für Cloud-Dienste, die insgesamt mehr als 20 000 Cloud-Ressourcen zur Verfügung stellen. Die Alpha-Version von benchANT, die im Sommer fertig gestellt wurde, arbeitet mit Cloud-Plattformen wie Amazon Web Services EC2, Microsoft Azure, Open Telekom Cloud und IONOS Cloud. Integriert in das System sind aktuell außerdem sechs Datenbankmanagementsysteme. Das Angebot wird ständig erweitert, und weitere Cloud- und Datenbank-Dienste können innerhalb weniger Tage auf Anfrage hinzugefügt werden. Für den Test der Alpha-Version in Pilotprojekten sucht das Startup interessierte Unternehmen.