Publikationsanalyse zeigt Einfluss weltweit
Zu den meist zitierten und damit einflussreichsten Forschenden weltweit gehören 2023 sechs Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Ulm. Für die Liste der „Highly Cited Researchers“ (HCR) analysiert der Informationsanbieter Clarivate den Zitationsindex der Forschenden. Gehört die Person zum obersten Prozent in einem von 20 Forschungsgebieten oder im Bereich multidisziplinäre Forschung, wird sie aufgenommen. Die Forschungsthemen der Ulmer HCR reichen von der Medizin über die Botanik bis hin zur Quantenphysik.
Für seine Auswertung zieht Clarivate wissenschaftliche Publikationen der vergangenen zehn Jahre heran und analysiert den unabhängigen und größten Zitationsindex „Web of Science“ aus. Je häufiger in den Publikationen eine Autorin oder ein Autor zitiert wird, desto höher der Zitationsindex. Die „Highly Cited Researchers“ gehören im jeweiligen Jahr zum obersten Prozent der meistzitierten Autorinnen oder Autoren ihres Forschungsfeldes: Ein Beleg für die Bedeutung ihrer Forschung.
Die meistzitierten Ulmer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind bereits seit Jahren in der Auswertung vertreten – allen voran Dr. Dr. Kelly Del Tredici als Teil des Neurowissenschaftler-Ehepaars Del Tredici-Braak aus der Arbeitsgruppe Clinical Neuroanatomy der Ulmer Universitätsklinik für Neurologie. Mit den so genannten Braak-Stadien wird das Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen klassifiziert.
Dazu kommt der Leukämieforscher Professor Hartmut Döhner, Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin III, und Experte für die häufigsten Blutkrebserkrankungen im Erwachsenenalter. Ebenfalls an Tumoren und Krebserkrankungen forscht Professor Stephan Stilgenbauer, Ärztlicher Direktor des Comprehensive Cancer Center Ulm (CCCU) am Universitätsklinikum Ulm.
Der Botaniker Professor Steven Jansen (Institut für Systematische Botanik und Ökologie) forscht zum Wassertransport in Pflanzen sowie den Auswirkungen von Trockenstress auf Gewächse.
Die beiden Quantenphysiker Professor Fedor Jelezko (Leiter des Instituts für Quantenoptik) und der Leiter des Instituts für Theoretische Physik, Professor Martin Plenio, haben ein neues Forschungsfeld zwischen Quantentechnologie und Biomedizin etabliert. Mithilfe künstlicher Nanodiamanten wollen sie Sensoren und bildgebende Verfahren wie MRT verbessern.
Für 2023 wurden insgesamt 6849 „Highly Cited Researchers“ von mehr als 1300 Universitäten, Forschungsinstituten und kommerziellen Organisationen in 67 Ländern und Regionen ermittelt. Die meisten HCR kommen aus den USA (2669) gefolgt von der VR China (1275) und Großbritannien (574). Deutschland liegt mit 336 Forschenden auf Platz 4. Grundlage der Auswertung sind hochrangige wissenschaftliche Publikationen aus der letzten Dekade, die den Einfluss der Forschenden belegen.
Weitere Informationen: https://clarivate.com/highly-cited-researchers/
Die „Highly Cited Researchers“ der Ulmer Universitätsmedizin (v.l.): Dr. Dr. Kelly Del Tredici, Prof. Hartmut Döhner und Prof. Stefan Stilgenbauer (Foto: David Ewert, Ulm, Elvira Eberhardt/Uni Ulm, Rüdiger Koop)
Der Biologe Prof. Steven Jansen sowie die Physiker Prof. Fedor Jelezko und Prof. Martin Plenio von der Fakultät für Naturwissenschaften der Uni Ulm zählen zu den meistzitierten Wissenschaftlern weltweit (Fotos: Elvira Eberhardt/Uni Ulm)
Als junge Forschungsuniversität widmet sich die Universität Ulm globalen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft. Zu den Forschungsschwerpunkten und strategischen Entwicklungsbereichen gehören die Themenfelder „Energiewandlung und -speicherung“, „Quantenwissenschaften und -technologien“, „Transdisziplinäre Traumawissenschaften“, „Molekulare Mechanismen der Alterung“ sowie „Data Science und Künstliche Intelligenz“ (www.uni-ulm.de/forschung). Hohe Drittmitteleinnahmen und zahlreiche große Verbundprojekte wie Sonderforschungsbereiche und ein Exzellenzcluster belegen die Forschungsstärke der Universität Ulm, die auch in zahlreichen renommierten internationalen Rankings immer wieder bestätigt wird.
1967 als medizinisch-naturwissenschaftliche Hochschule gegründet, verteilen sich heute mehr als 10 000 Studierende auf die Fakultäten „Medizin“, „Naturwissenschaften“, „Mathematik und Wirtschaftswissenschaften“ sowie „Ingenieurwissenschaften, Informatik und Psychologie“. Über 60 Studiengänge, darunter eine steigende Anzahl englischsprachiger Angebote, bieten hervorragende berufliche Perspektiven. Dabei ist die Universität Ulm international wie regional bestens vernetzt.
Die Universität Ulm ist Motor und Mittelpunkt der Wissenschaftsstadt mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Kliniken der Maximalversorgung und Technologie-Unternehmen. Der Standort inmitten einer wirtschaftsstarken Region bietet exzellente Bedingungen für den Technologie- und Wissenstransfer.