Robuster Arbeitsmarkt – trotz Krisen

3. Januar 2024

Im letzten Monat des Jahres stieg die Arbeitslosigkeit leicht an. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm waren im Dezember 9.275 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 104 Personen oder 1,1 Prozent mehr als im November. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Donauwörth sind aktuell 7.798 Menschen arbeitslos gemeldet, 133 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber November um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent.

„Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember ist durchaus üblich und fällt mit einem Plus von 1,1 Prozent vergleichsweise moderat aus“, berichtet Dr. Torsten Denkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. So lag die Arbeitslosenquote zum Jahresende bei 3,0 Prozent, 0,1 Prozentpunkte über dem November- und 0,4 über dem Vorjahreswert. „Konjunkturelle Eintrübungen und Fluchtmigration hinterlassen weiter Spuren am regionalen Arbeitsmarkt. Erstens war es nunmehr der dritte Monat in Folge mit ansteigender Arbeitslosigkeit. Zweitens lag die Arbeitslosenquote in einem Dezember zuletzt im Jahr 2016 bei 3,0 Prozent, vom ersten Pandemiejahr abgesehen“, berichtet der Agenturleiter weiter, betont aber auch, dass der Ulmer Agenturbezirk auf Landesebene weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote ausweise.

Am regionalen Stellenmarkt war eine heterogene Entwicklung zu beobachten. Zwar verzeichnete die Arbeitsagentur mit 817 neuen Arbeitsangeboten deutlich weniger Stellenzugänge als vor vier Wochen, dennoch blieb die Personalnachfrage stabil auf hohem Niveau. Mit 4 220 offenen Arbeitsstellen umfasste der Bestand gleich viele Angebote wie im Vormonat.

Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth berichtet zur Entwicklung des Arbeitsmarktes im Jahr 2023: „Erfreulich ist, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nochmals um rund 1.000 zum Vorjahresstichtag anstieg. Dies und die bundesweit niedrigste Arbeitslosenquote im Jahresverlauf zeigen, dass der Arbeitsmarkt in unserem Agenturbezirk, zu dem die Landkreise Dillingen, Donau-Ries, Günzburg und Neu-Ulm gehören, recht stabil ist.

Dennoch ist die sich eintrübende Konjunktur auch auf dem Arbeitsmarkt in unserer Region zu spüren. Im Jahresdurchschnitt waren 7.483 Menschen ohne Arbeit, das sind 949 oder 14,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 2,4 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 2,1 Prozent.
Insbesondere die Auswirkungen des Ukraine-Krieges zeichnen sich weiterhin ab. So sind über 70 Prozent des Zuwachses an Arbeitslosen auf Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft zurückzuführen, darunter auch die Geflüchteten aus der Ukraine, die zunehmend aus Deutsch- oder Integrationskursen auf den Arbeitsmarkt kommen.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich

Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm lag im Dezember bei 3,0 Prozent und somit 0,1 Prozentpunkte über dem Wert vom November. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das weiterhin die niedrigste Quote. Im Dezember des letzten Jahres lag diese bei 2,6 Prozent. In Baden-Württemberg stieg die Arbeitslosenquote ebenfalls um 0,1 Punkte auf 4,0 Prozent. Zum Vorjahr waren das 0,4 Prozentpunkte mehr.

Alb-Donau-Kreis. 3.186 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1.544) oder das Jobcenter (1.642) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind 62 Frauen und Männer oder 2,0 Prozent mehr als im November. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 2,7 Prozent. „Gemeinsam mit dem Landkreis Emmendingen weist der Alb-Donau-Kreis die zweitniedrigste Arbeitslosenquote unter den Kreisen im Land auf“, unterstreicht der Agenturleiter. Die Vorjahresquote lag bei 2,5 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3.020 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1.150) und das Jobcenter (1.870) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit um 55 Personen oder um 1,8 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 4,1 Prozent zurück. Vor einem Jahr betrug die Quote bei 3,5 Prozent. „Im Agenturbezirk ging die Arbeitslosigkeit nur im Stadtkreis zurück und unter den neun Stadtkreisen im Land hat Ulm die mit Abstand geringste Arbeitslosenquote“, hebt Torsten Denkmann zufrieden hervor.

Landkreis Neu-Ulm. Im Landkreis Neu-Ulm sind aktuell 2.625 Menschen arbeitslos gemeldet, 21 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote liegt mit 2,5 Prozent auf dem Niveau des Vormonats.

Bild: Agentur für Arbeit
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