Stolpersteine gegen das Vergessen

27. August 2015

"Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist", zitiert Gunter Demnig den Talmud. Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. Auf den Steinen steht geschrieben:  HIER WOHNTE… Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. Inzwischen liegen Stolpersteine in über 500 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. In Neu-Ulm wird nun an 10 von den Nationalsozialisten ermordete jüdische Mitbürger erinnert.

Da ist zum Beispiel Alfred Neuburger, 1883 geboren und Rechtsanwalt in Neu-Ulm, der zuerst in Schutzhaft nach Dachau kam, 1944 dann in Auschwitz ermordet wurde. Oder der Hopfenhändler Siegmund Liebermann, geboren 1857, der 1942 an Hungertyphus in Theresienstadt starb. Jakob und Regina Karnowiski, geboren 1880 und 1884 in Polen, lebten lange in Neu-Ulm, betrieben dort ein Zigarrengeschäft. 1938 wurden sie wieder nach Polen abgeschoben und starben dann 1942 im Ghetto von Lodz (Litzmannstadt). Auch sechs Mitglieder der Familie Bissinger sind darunter, deren Biografien nicht vollständig zu ermitteln waren.

Am 14. September werden in Neu-Ulm durch den Kölner Künstler die ersten Stolpersteine verlegt – mit einer Gedenkfeier auf dem Rathausplatz startet die Aktion um 10 Uhr. Danach geht es zu den vier Verlegeorten Augsburgerstraße 11, Beethovenstraße 11, Ludwigstraße/Ecke Bahnhofstraße und Schützenstraße 38.  Mit Wortbeiträgen dabei sein werden auch Schüler der Christoph-Probst-Realschule und der Inge-Aicher-Scholl-Realschule, die die Biografien in mühsamer Kleinarbeit mit recherchiert haben.

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Stolpersteine gegen das Vergessen

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort Gedenktafeln aus Messing – Stolpersteine – ins Trottoir einlässt. Am 14. September werden in Neu-Ulm die ersten Stolpersteine zum Gedenken an vier jüdische Familien verlegt.

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