Erforschung intelligenter Netze

25. Juni 2020

Um eine sichere Verarbeitung von sensiblen Netz- und Messdaten von Netzbetreibern, Energieversorgungsunternehmen und Kunden gewährleisten zu können, hat die Smart Grids-Forschungsgruppe der Technischen Hochschule Ulm (THU) ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) für die Verarbeitung von Daten aus kritischen Infrastrukturen in der Forschung aufgebaut und eingeführt. Als erste Forschungsgruppe einer Hochschule in Deutschland können die Forscher nun echte Kundendaten für die Erforschung intelligenter Netze, sogenannter Smart Grids, nutzen.

Professor Gerd Heilscher und seinem Team ist es gelungen, die Forschungsinfrastruktur und die Arbeitsabläufe an die Anforderungen des ISMS anzupassen. Als erste Forschungsgruppe einer Hochschule in Deutschland können die Forscher nun echte Kundendaten für die Erforschung intelligenter Netze, sogenannter Smart Grids, nutzen. Die Zertifizierung hierfür erhielt die Smart Grids-Forschungsgruppe des Instituts für Energie- und Antriebstechnik im Februar 2020 durch FOX Certification GmbH.

Neben Entwicklung, Test und Demonstration sicherer Energieinformationsnetze, vom intelligenten Messsystem mit direkter Kommunikation zu dezentralen Energiesystemen und Ladesäulen über den CLS-Kanal bis zur Leittechnik, ist jetzt auch Intrusion Detection, also die Erkennung von ungewolltem Eindringen in die Netze kritischer Infrastrukturen, ein neues Kompetenzgebiet der 12-köpfigen Smart Grids-Forschungsgruppe.

Mit der Zertifizierung eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Smart Grids-Forschung an der THU. So erhofft sich die Forschungsgruppe durch die hohe, zertifizierte IT-Sicherheit weitere Partner, insbesondere auch Betreiber von kritischer Infrastruktur, mit ins Boot zu holen und die Digitalisierung des Energiesektors weiter voranzutreiben.

In einem regionalen Feldtest mit 100 Kunden erproben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH und die THU bereits jetzt die neuen Möglichkeiten einer Digitalisierung der Verteilnetze im Projekt C/sells. Hierzu wurden Personen mit einer Photovoltaik-Anlage gesucht. Anhand neu eingebauter intelligenter Messsysteme und Steuerboxen erhofft sich die Forschungsgruppe Aussagen zu Energieerzeugung und -verbrauch, um daraus Erkenntnisse und Erfahrungen für die Zukunft und den Ausbau intelligenter, digitaler Netze zu erhalten. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWI) fördert diese Arbeiten der Smart Grids-Forschungsgruppe seit 2017 im Umfang von zwei Millionen Euro.

 

Erforschung intelligenter Netze

Um eine sichere Verarbeitung von sensiblen Netz- und Messdaten von Netzbetreibern, Energieversorgungsunternehmen und Kunden gewährleisten zu können, hat die Smart Grids-Forschungsgruppe der Technischen Hochschule Ulm

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