Für den Landkreis Neu-Ulm wird in den nächsten Monaten ein Radverkehrskonzept entwickelt – Es zielt vorrangig auf die Förderung des Alltagsradverkehrs ab
Radfahren ist schön, macht Spaß und ist gesund. Gerade auf kurzen Strecken ist das Fahrrad auch oft das schnellste Fortbewegungsmittel – und zudem emissionsfrei. Beim Klimaschutz kommt dem Radverkehr deswegen eine zentrale Rolle zu. Der Landkreis Neu-Ulm hat sich daher vorgenommen, das Radfahren gezielt zu fördern.
Der Radverkehrsanteil am gesamten Verkehrsaufkommen soll in den nächsten fünf bis sieben Jahren um mindestens fünf Prozent gesteigert werden. Das hat der Wirtschafts- und Verkehrsausschuss zur Radverkehrsförderung beschlossen. Wie das erreicht werden kann, wird aus dem Radverkehrskonzept des Landkreises Neu-Ulm hervorgehen, das bis März 2023 vorliegen soll. Die Auftaktveranstaltung fand jetzt als digitale Konferenz statt. Rund 40 Interessierte und Experten nahmen daran teil.
Das Fachbüro topplan aus Wald im Ostallgäu hat den Auftrag erhalten, das Radverkehrskonzept des Landkreises Neu-Ulm zu erarbeiten. Darin werden neben dem Landratsamt auch die 17 kreiseigenen Städte, Märkte und Gemeinden einbezogen. Landrat Thorsten Freudenberger bezeichnete die Förderung des Radfahrens als „absolutes Zukunftsthema“. Dafür hat der Landkreis extra eine Fachfrau eingestellt: Esther Schmid ist seit August 2021 Radverkehrsbeauftragte und Mobilitätsmanagerin innerhalb des Fachbereichs „Zukunft und Innovation“.
Auf Grundlage der Vorarbeiten von Vorgängerin Antonia Gordt soll der Radverkehr im Landkreis Neu-Ulm in den Bereichen Infrastruktur, Service, Information sowie Kommunikation/Öffentlichkeitsarbeit nun konzeptionell vorangebracht werden. Dabei geht es in erster Linie um den Alltagsradverkehr, weil das touristische Radverkehrsnetz zwischen Elchingen und Kellmünz bereits sehr gut erschlossen ist. Als Schnittmenge zwischen dem Alltags- und Freizeitradeln filterte Projektleiterin Eva Mast vom Büro topplan die Qualitätskriterien „sicher“ und „komfortabel“ heraus. Die Anforderungen an das Alltagsradverkehrsnetz sind vor allem „schnell“, „direkt“ und „asphaltiert“.
Folgenden Projektablauf skizzierte Mast: Auftaktveranstaltung – Entwurfsplanung und Abstimmung mit dem bestehenden Radwegenetz – Befahrung vor Ort, mit Bestandsanalyse und Aufbau einer Datenbank – Prüfberichte zu Problemstellen, Netzlücken und Radparkanlagen – Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen und Entwicklung des Maßnahmenprogramms.
Die Interessen und Ideen aus den Kommunen sollen im Mai in den Erarbeitungsprozess eingespeist werden. Dazu sind verschiedene Workshops im Bildungszentrum Roggenburg geplant. Im Sommer werden auch Bürgerinnen und Bürger zu einer separaten Veranstaltung eingeladen. So können sie zum Beispiel Wünsche äußern oder Stellung zu vorhandenen Mängeln oder Netzlücken nehmen.