Vom Rang 77 auf 59 hat sich die Stadt Ulm im Smart-City-Ranking 2023 verbessert. Seit 2018 führt die Unternehmensberatung Haselhorst Associates alljährlich eine deutschlandweite Auswertung zu Smart Cities durch. Für die Studie des Jahres 2023 wurden insgesamt 409 Städte mit über 30.000 Einwohnern berücksichtigt und in einem Ranking eingeordnet.
Für das Smart-City-Ranking hat Haselhorst Associates Consulting alle 409 gelisteten Städte anhand von zehn verschiedenen Bereichen untersucht: Smart-City-Strategie (Basis), Digitale Infrastruktur, Mobilität, Energie & Umwelt, Gebäude & Quartiere, Gesundheit, Bildung, Verwaltung, Tourismus und Wirtschaft & Handel. Dabei wird zum einen die strategische und konzeptionelle Ausrichtung der Kommunen in den einzelnen Bereichen geprüft und zum anderen der Umsetzungsstand bei den konkreten Projekten. Als Datenbasis dienen Informationen aus den amtlichen Statistiken der jeweiligen Städte, die somit öffentlich einsehbar sind. Die Städte selbst wiederum haben nicht die Möglichkeit, Daten für das Ranking zuzuliefern. Insgesamt sind in die Erstellung des aktuellen Rankings über 30.000 Datenpunkte eingeflossen. Der Erhebungszeitraum der Informationen erstreckt sich von April bis August 2023.
Ulm hat sich in diesem Jahr von Rang 77 auf 59 verbessert. Dabei hat sich der Digitalisierungsgrad von 29,1 auf 32,6 Prozent erhöht. Die Analyse bescheinigt Ulm mit 92 Prozent einen hohen Wert für digitale Strategie, für die digitale Infrastruktur aber nur vier Prozent. Die anderen Kategorien liegen zwischen 23 und 32 Prozent.
An der Spitze des Rankings hat München mit 47,9 Prozent Hamburg verdrängt. Es folgen Köln, Heidelberg und Wolfsburg.
Kontinuierliche Verbesserung erkennbar
Dr. Lucia Wright, Project Manager bei Haselhorst Associates Consulting und Herausgeberin des Rankings, bewertet die Studien-Ergebnisse positiv: „Das Smart-City-Ranking zeigt klar, dass sich in den deutschen Städten wirklich etwas bewegt. Die überwiegende Mehrheit hat erkannt, wie wichtig es ist, die Dimensionen Ökologie, soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang bringen zu müssen – und ergreift entsprechende Maßnahmen für die urbane Transformation.“
Demnach kommt zwar in 2023 keine der gelisteten Städte über einen Smart-City-Grad von 50 Prozent hinaus. Das ist aber auch nicht entscheidend, erklärt Lucia Wright: „Der Wert einer idealen Smart City liegt bei 100 Prozent. Unabhängig davon, dass alle Städte noch weit von diesem Ideal entfernt sind, ist es aber viel wichtiger, dass sie sich durch ganzheitliche, fundierte Ansätze kontinuierlich weiterentwickeln.“
Langzeitanalyse bestätigt positive Entwicklung
Der Langzeitvergleich der Ranking-Ergebnisse untermauert Wrights Schlussfolgerung. So hat sich die Anzahl der Städte, die bislang keinerlei strategische Ansätze für die Entwicklung zur Smart City ergriffen haben, stark reduziert. Haselhorst Associates Consulting fasst diese Kommunen unter dem Begriff „Keine Smart City“ mit einem Smart-City-Grad von 0 bis 12,5 Prozent zusammen. Derzeit können weniger als 20 Städte dieser Kategorie zugeordnet werden; in 2022 waren es noch über 40 Kommunen. Parallel dazu zählen immer mehr Städte zur Gruppe der „Erfahrenen“ (37,5 bis 50,0 Prozent). In 2023 sind dies 15 Städte, im vergangenen Jahr waren es hingegen nur acht.
INFO
Der Begriff „Smart City“ bezeichnet eine nachhaltige und integrierte Stadtentwicklung, die mit Hilfe digitaler Technologien anpassungsfähige, volkswirtschaftlich effiziente, soziale und klimagerechte Städte fördert. Die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger werden berücksichtigt und dementsprechend sollten auch die zugrunde liegenden Smart-City-Strategien aus partizipativen Prozessen hervorgehen. Die daraus resultierenden Projekte im Smart-City-Kontext müssen nicht zwangsläufig digital sein, aber digitale Anwendungen werden in großem Umfang eingesetzt, um städtische Ziele zu erreichen.