Das Verschwörhaus feiert seine Wiedereröffnung und will Bürgerschaft, Wissenschaft und Verwaltung an einen Tisch bringen
Nach umfangreichen Renovierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen ist das Verschwörhaus am Weinhof seit Oktober wieder geöffnet. Mit der Wiedereröffnung geht auch das neue Verschwörhaus-Team an den Start: Die Leitung übernimmt Bernd Leitner, der auf 22 Jahre Erfahrung als Leiter des Kulturhauses im Schloss Großlaupheim zurückgreifen kann. Ihm zur Seite stehen Nalan Schmidt, die zuvor im Stadtjugendring tätig war, sowie Tom Novy, der schon seit geraumer Zeit Teil des Verschwörhaus-Teams ist. Als größte Veränderung sieht Leitner die Zielgruppe: „Das Angebot soll alle ansprechen, von jung bis alt. Wir möchten Formate entwickeln, die sämtliche Generationen abholen.“ Mithilfe vieler Kooperationspartner wird zukünftig ein Programm konzipiert, welches das Haus lebendig macht und in dem sich die gesamte Bürgerschaft wiederfindet.
Die Wiedereröffnungsfeier am vergangenen Wochenende verbucht Leitner als vollen Erfolg. „Ich bin total happy. Es ist schön zu sehen, dass es so viele engagierte Leute in Ulm gibt“, so Leitner. Knapp 95 Gäste fanden am 30. September den Weg in die neuen Räumlichkeiten im Weinhof und genossen die einladende Atmosphäre bis spät in die Nacht. Im hauseigenen „Salon“ tauschten sie sich dabei auch über zukünftige Ideen für das Verschwörhaus aus. Oberbürgermeister Gunter Czisch war ebenfalls vor Ort. Er zeigte sich begeistert und sprach von einer „Aufbruchstimmung, die mit den Händen zu greifen ist.“ Auch Trompeter Joos Kraus, der für die musikalische Unterhaltung des Abends sorgte, äußerte sich positiv: „Es ist einfach spürbar, dass hier ein frischer Wind weht und etwas Neues entsteht.“
Raum für neue Ideen
Am Eröffnungsabend erhielten die Gäste zunächst bei einer Talkrunde Einblicke in die Ziele und Pläne des neuen Verschwörhauses. Im Anschluss präsentierte das Team Robotik-Experimente, zeigte den Gästen das Gaming Lab und führte die 3D-Drucker vor. Im Herbst sollen diese, in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendring, in einem 3D-Druck-Workshop zum Einsatz kommen. Auch der Innovationsworkshop „ulm.zukunft.denken“ wird noch im Oktober im Verschwörhaus stattfinden. Momentan in Planung befindet sich zudem ein Medienraum. Nach einem erfolgreich absolvierten Workshop soll es dort die Möglichkeit geben, Podcasts und Videoformate aufzunehmen. Sebastian Almer, der als freier Projektmitarbeiter an Bord ist, hat sich bei den Start-ups der Region umgehört. „Vielen kreativen Köpfen fehlt es einfach an einer Räumlichkeit in der Ulmer Innenstadt, um gemeinsam an Ideen tüfteln können. Mit dem neuen Verschwörhaus soll diese Lücke geschlossen werden“, erläutert Almer.
Technische und räumliche Verbesserungen
Im Zuge der Renovierung des Verschwörhauses wurde dessen Erscheinungsbild aufgebessert, die Technik im „Salon“ erneuert und zusätzlich eine Kochnische eingerichtet. Auch der Eingangsbereich wurde umgestaltet: Hier gibt es nun Plätze für ein kleines Internet-Café und eine Lounge-Ecke. Eine große Projektionsfläche bietet zudem Platz für aktuelle Informationen. Dank Dominik Schwärzel, Geschäftsführer der Softwarefirma Wilken, ist das Verschwörhaus nun auch technisch bestens ausgestattet. Die Firma Wilken spendete zur Wiedereröffnung 25 Laptops, die für Bildungsarbeit eingesetzt werden sollen. Beste Voraussetzungen, um künftig wieder Heimat vieler engagierter Akteurinnen und Akteure zu sein, die gemeinsam mit der Ulmer Bürgerschaft die Digitalisierung in der Stadt vorantreiben wollen.