Achtung Baby! Schütteln verboten!

3. Dezember 2012

Das Baby schreit und schreit, stundenlang – und ist nicht zu beruhigen. Oft lässt die Überbelastung der Eltern die Situation eskalieren. Die Mutter oder der Vater packt den Säugling am Körper und schüttelt ihn. Dadurch kann es zum so genannten Schütteltrauma kommen.

Das schnelle, ruckartige Schütteln verursacht häufig Blutungen im Kopf des Babys, die tödlich sein können. Wenn der Säugling nicht stirbt, so kann er doch bleibende Blessuren oder Behinderungen davon tragen wie Blind- und Taubheit, Krampfanfälle oder irreparable Hirnschäden.

Laut dem Bayerischem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) sterben von zehn geschüttelten Kindern etwa zwei bis drei. 120 Kinder werden jährlich in Deutschland mit Verdacht auf Schütteltrauma in einem Krankenhaus behandelt.

Die staatlich anerkannte Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen beim Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD; früher: Gesundheitsamt) und die Koordinierende Kinderschutzstelle (Koki) des Landratsamtes Neu-Ulm haben angesichts dieser erschreckenden Fakten zusammen das Thema "Schütteltrauma" aufgegriffen. Die beiden Stellen gestalteten ein Plakat, auf dem die Hände eines Erwachsenen ein Baby im Klammergriff halten. Darüber steht in großen Buchstaben: „Bitte niemals schütteln … zart und zerbrechlich!“ Das Plakat schickten sie an alle Institutionen und Ärzte, die mit der Problematik Schütteltrauma beruflich konfrontiert sein können, und baten diese, es aufzuhängen und die zugehörigen Informationsbroschüren des LGL auszulegen.

Dieses Plakat macht auf die lebensbedrohliche Gefahr eines Schütteltraumas bei Babys aufmerksam. Bild: Landratsamt Neu-Ulm
Kategorien
Archive