Elektrotechnik à la carte an der Hochschule Ulm

26. Juni 2014

Mussten sich Studien-Beginner bisher direkt für einen der drei eigenständigen Studiengänge Fahrzeugelektronik, Industrieelektronik oder Nachrichtentechnik entscheiden, erhalten sie nun zunächst eine breit angelegte, fundierte Grundlagenausbildung für das Fachgebiet der Elektrotechnik. Wenn die Studierenden nach zwei Semestern eine bessere Einschätzung ihrer Fähigkeiten und Interessen gewonnen haben, können sie dann über die Wahl von zwei Studienschwerpunkten individuell eine Vertiefungsrichtung festlegen. Kombiniert werden können „Fahrzeugelektronik“, „Kommunikationssysteme“, „Elektronik für die Informationstechnik“, „Medientechnik“, „Automatisierung“, „Energie- und
Leistungselektronik“, „Informatik“ und „Wirtschaft“.
Frowin Derr, Dekan der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, erläutert die Vorteile der neuen Studiengangstruktur: „Das ausführliche Basis-Studium bietet langfristig bessere Chancen für Absolventinnen und Absolventen, sich im Berufsleben weiterzuentwickeln. Die Halbwertszeit von einmal erlerntem Spezialwissen wird aufgrund der sich laufend ändernden technischen Anforderungen immer kürzer – eine breite Grundlage bietet somit die beste Ausgangsposition für fachliche Weiterqualifizierungen, die die Berufsfelder des Elektrotechnik-Ingenieurs erfordern.“ Dies spreche gegen den zu beobachtenden Trend an Hochschulen, von Beginn an sehr spezialisierte Studiengänge mit dem Fokus auf die Lehre von Detailkenntnissen einzurichten.
Zur Vorbereitung auf den Studieneinstieg können die „à la carte-Elektrotechniker“ einen Vorkurs in Anspruch nehmen und sich auf das Niveau des Studiums einstellen. „Die Zugangswege und Einstiegsqualifikationen der Studienanfänger sind merklich heterogener geworden, was die frühe Studienspezialisierung erschweren kann“, erläutert Frowin Derr.
„Ob junge Technikinteressierte mit Abitur, ob Bewerberinnen und Bewerber mit Beruf und Hochschulzugangsberechtigung oder mit der beruflichen Qualifikation für den Hochschulzugang wie beispielsweise den Meister – für alle möchten wir mit der neuen Studiengangstruktur eine weitere Möglichkeit der Orientierung schaffen.“ Das gute Betreuungsverhältnis an der Hochschule Ulm würde ebenfalls zu den guten Erfolgschancen der Studierenden beitragen.
Je nach Schwerpunktwahl können auch die Inhalte der bisherigen Studiengänge Nachrichtentechnik, Industrieelektronik und Fahrzeugelektronik abgebildet werden: Nachrichtentechnik kann aus den Vertiefungsrichtungen „Kommunikationssysteme“ und „Elektronik für die Informationstechnik“ kombiniert werden, Industrieelektronik aus „Automatisierungstechnik“ und „Energie- und Leistungselektronik“, Fahrzeugelektronik aus dem gleichnamigen Schwerpunkt „Fahrzeugelektronik“ und „Energie- und Leistungselektronik“. Daneben stehen nun zusätzlich „Medientechnik“, „Informatik“ und „Wirtschaft“ zur Auswahl.
Der Bachelor-Abschluss in „Elektrotechnik und Informationstechnik“ bereitet auf den beruflichen Einsatz in Forschung, Entwicklung, Produktion, Service oder Vertrieb in der elektrotechnischen Industrie und fachverwandten Branchen vor. Der Studiengang kann auch dual im „Ulmer Modell“ einschließlich einer Berufsausbildung mit IHKFacharbeiterbrief oder als „Studium mit vertiefter Praxis“ als firmengefördertes Modellabsolviert werden.
Für die Absolventen bestehen verschiedene Optionen zum Weiterstudium an der Hochschule Ulm: die Masterstudiengänge "Systems Engineering und Management – Electrical Engineering", "Elektrische Energiesysteme und Elektromobilität" sowie das internationale Studium "Systems Engineering and Management", das zu einem gemeinsamen deutsch-amerikanischen Masterabschluss führt.
Die Anmeldung für den Studiengang „Elektrotechnik und Informationstechnik“ zum Wintersemester 2014/15 ist bis zum 15. Juli 2014 möglich: Unter www.hslm.de/Studium/AllgemeineInformationen/Bewerbung/ steht der Link für die Online-Bewerbung zur Verfügung.

Schwierige Entscheidung: Kommunikationssysteme oder Medientechnik studieren? Beim Bachelor-Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik können beide Schwerpunkte kombiniert werden.
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