Wanderausstellung: Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen

4. September 2014

Wie viele Millionen Tonnen Lebensmittel werden in Deutschland jährlich weggeschmissen? Viel. Das ist klar und allgemein bekannt. Aber wie viel genau? Es sind 1,3 Millionen Tonnen. Das verrät ein Quiz in der Ausstellung "Restlos Gut Essen" im Eingangsbereich des Neu-Ulmer Landratsamtes. Dort informiert eine Wanderausstellung über den richtigen Umgang mit Lebensmitteln. Konzipiert wurde sie vom bayerischen Kompetenzzentrum für Ernährung (Kern). "Wir haben Lebensmittel in rauen Mengen und können selbst im Winter Tomaten essen", veranschaulicht der stellvertretende Landrat Roland Bürzle (CSU) den Lebensmittelüberfluss in Deutschland. "Im Jahr wirft jeder Bayer durchschnittlich 65 Kilogramm an Essen weg." Das sei viel zu viel. Die Ausstellung solle den Menschen bewusst machen, wie wertvoll Lebensmittel sind.

Sich auf die Sinne verlassen
Die Ausstellung ist in mehrere Themenbereiche gegliedert: gekonntes Aufbewahren von Lebensmitteln, überlegtes Einkaufen und nachhaltige Ernährung. Vermittelt werden Zahlen und Tipps interaktiv durch Rätsel, Videos und Spiele. So sind die Besucher aufgefordert, verschiedene Lebensmittel in einen imaginären Kühlschrank oder ein einfaches Regal einzuordnen. Eier lagern zum Beispiel am besten bei zehn Grad, in einem der oberen Fächer des Kühlschrankes. Äpfel sind dagegen besser im Gemüsefach aufgehoben. "Wann ein Lebensmittel verdorben und damit nicht mehr zum Verzehr geeignet ist, bekommt jeder am besten heraus, wenn man sich auf die eigenen Sinne verlässt", sagt Rosmarie Koller vom bayerischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.

Falscher Umgang schon beim Einkauf
Das Mindesthaltbarkeitsdatum sei kein Maß für den Zustand eines Joghurts, zum Beispiel. Hartkäse, der eine schimmlige Stelle hat, kann trotzdem noch gegessen werden. Einfach den vergammelten Teil großzügig wegschneiden. Schimmliges Brot hingegen gehört wirklich in den Müll. Seinen Spürsinn ein wenig schulen kann der Besucher der Ausstellung über Geruchsproben: Ist das Lebensmittel noch genießbar und verdorben? "An einigen der Proben sollte man lieber nur vorsichtig riechen", sagt Koller. An sauer gewordener Milch zum Beispiel.
Oftmals beginnt der falsche Umgang mit Lebensmitteln schon beim Einkauf. "Ich selbst kaufe immer viel mehr ein, als mir meine Frau aufgetragen hat", sagt Bürzle. Ein Abfalltagebuch soll den Besuchern bewusst machen, wie viel unnötig weggeschmissen wird. Familien aus Bayern haben darin notiert, warum Äpfel, gekochte Nudeln oder Fleisch im Mülleimer landeten. "Es hilft, sich im Voraus zu überlegen, was man wann essen möchte", gibt Koller den Tipp. Wem das zu aufwendig ist, solle wenigsten einen Einkaufszettel schreiben und nur mit vollem Magen den Supermarkt betreten.

Die Schau kann zu den üblichen Öffnungszeiten der Kreisbehörde in der Kantstraße 8 in Neu-Ulm besucht werden: montags bis mittwochs und freitags von 7.30 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 7.30 bis 17.30 Uhr. Informationen gibt es auch im Internet unter: www.restlosgutessen.de.

Wanderausstellung: Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen

65 Kilo Lebensmittel wirft der Durchschnittsbayer jedes Jahr in den Müll – 43 davon wären vermeidbar. Grund genug, die Bevölkerung für das Thema Lebensmittelverschwendung zu sensibilisieren und sie dazu aufzurufen, weniger Nahrungsmittel achtlos wegzuwerfen. Die Ausstellung „Restlos gut essen“ tut das in hervorragender Weise. Sie ist vom 2. bis 11. September 2014 im Foyer des Landratsamts Neu-Ulm zu sehen.

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Stellvertretender Landrat Roland Bürzle und Axel Heiß, der neue Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Krumbach uns seine Mitarbeiterin Rosemarie Koller eröffneten die Schau.
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