„Die Arbeitslosenquote ist im Oktober um 0,3 Prozentpunkte gesunken. Die Herbstbelebung hat im Vergleich zum Vormonat nochmals deutlich zugelegt“, beschreibt Peter Rasmussen, Leiter der Agentur für Arbeit Ulm, die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt. „Gerade bei den Jüngeren ist die Zahl um 360 auf 800 Personen gesunken. Dies ist mit dem späten Ende der Sommerferien zu erklären“, fährt Rasmussen fort. Seiner Einschätzung nach ist auch die Struktur der mittelständischen Wirtschaft in der Region ein Grund für die Arbeitsmarktentwicklung. Dies belegt die weiterhin stabile Arbeitskräftenachfrage mit 1 430 gemeldeten Stellenangeboten, 90 mehr als im Vormonat. Gesucht wurden vor allem Fachkräfte in der Lagerei, im Handwerk, in der verarbeitenden Industrie und im Gesundheitswesen. Der Fachkräftebedarf spiegelte sich auch im Ausbildungsbericht wieder. 420 Ausbildungsstellen sind im Berichtsjahr 2013/14 unbesetzt geblieben. Dem gegenüber standen 30 junge Menschen, die bis Ende September keine Ausbildungsstelle fanden.
Im Oktober waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm insgesamt 8.200 Personen ohne Arbeit. Mit 51 Prozent lag der Anteil der Frauen etwas über dem der Männer. Insgesamt sind es 700 Personen weniger als im September. Im Vergleich zum Vorjahr hat die Arbeitslosigkeit ebenfalls abgenommen; und zwar um 660 Personen. Die Arbeitslosenquote sank auf 2,9 Prozent. Zuletzt wurde im Dezember 2011 eine Quote unter drei Prozent erreicht. Im Vormonat sowie im Vorjahr lag die Arbeitslosenquote bei 3,2 Prozent.
Mit einer Arbeitslosenquote von 2,9 Prozent im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Ulm liegt die Region im Oktober deutlich unter dem Landesdurchschnitt (3,8 Prozent). Kein weiterer Agenturbezirk im Land kann im Oktober eine Quote unter drei Prozent aufweisen. Mit jeweils 3,1 Prozent folgen die Agenturbezirke Rottweil-Villingen-Schwenningen und Lörrach. „Es freut mich, dass wir wiederholt die beste Quote im Land erreicht haben. Die Herbstbelebung hat in diesem Monat der Arbeitslosenquote gut in die Karten gespielt. Die Belebung hat sich vor allem bei den Jüngeren stark ausgewirkt.", erklärt Rasmussen die Entwicklung der Quote.
Landkreis Neu-Ulm: Quote sinkt unter 3 Prozent
Im Landkreis Neu-Ulm lag die Arbeitslosenquote im Oktober bei 2,9 Prozent nach 3,1 Prozent im September (Raum Illertissen Oktober: 2,7 Prozent, Raum Neu-Ulm 3,0 Prozent). 2.777 Arbeitslose waren zum Stichtag gemeldet (Minus 167 zum Vormonat). Zur Besetzung stellten Arbeitgeber insgesamt 1.273 offene Stellen zur Verfügung (66 mehr als im Vormonat). Es gab am Stichtag 249 junge Arbeitslose bis unter 25 Jahre, das sind 111 weniger als im Vormonat, die Arbeitslosenquote sank auf 2,3 Prozent. Claudia Wolfinger, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth – zuständig auch für den Landkreis Neu-Ulm – erläutert dazu: „Nun haben wir bei der Jugendarbeitslosigkeit wieder das niedrige Niveau vom letzten Jahr erreicht, der saisonübliche Übergang von der Ausbildung in Arbeit oder Studium im Herbst ist für heuer abgeschlossen.“
Im Oktober 2014 gab es 1.273 offene Stellen zur Besetzung (Plus 127 zum Vorjahresmonat). 445 neue Stellen wurden von den Arbeitgebern zur Besetzung gemeldet, 118 mehr als im Vormonat. Gesucht werden Fachkräfte besonders in den folgenden Berufsfeldern: Kunststoffverarbeitung, Metallbearbeitung, Metallbau und Schweißtechnik, Fahrzeugbau, Energietechnik, Sanitär- und Heizungsgewerbe, Berufskraftfahrer, Verkauf und in Erziehungsberufen. Saisonal bedingt gibt es Nachfrage in einzelnen Berufen. „Allmählich läuft das Weihnachtsgeschäft an, Bedarf besteht deshalb an zusätzlichen Kräften im Verkauf, der Lagerwirtschaft und in der Zustellung“, so Claudia Wolfinger.
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