Europaweiter Spitzenplatz bei Innovationen

24. August 2011

Im Zwei-Jahres-Rhythmus sammeln Statistiker europaweit Datenmaterial und erstellen den "Innovationsindex". Dieser belegt, wie wettbewerbsfähig eine Volkswirtschaft sein kann, die auf der einen Seite zwar rohstoffarm, auf der anderen Seite aber besonders hoch entwickelt in den Bereichen Forschung, Wissenschaft und Industrie ist. Der Bericht vergleicht 86 europäische Regionen und alle Stadt- und Landkreise im Südwesten.

Das Fazit: Baden-Württemberg weist das höchste Innovationspotential in der EU auf. Auf einer Skala von Null bis Hundert steht Baden-Württemberg bei 71,7, gefolgt von Bayern, das aber mit 57,9 deutlich abgeschlagen ist. In der Spitzengruppe befinden sich außerdem die Regionen Paris, Berlin, Schweden und Finnland, Hessen, Dänemark, Bremen, Hamburg und Luxemburg.

Die Gründe für die Spitzenposition sehen die Statistiker vor allem an den forschungsintensiven Industriezweigen und dem großen Erfindungsreichtum. Nirgends in Europa ist die Zahl der Beschäftigten in diesen Industrien größer als in Baden-Württemberg. 18 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten in der Hochtechnologie: dem Auto- und Maschinenbau, der Medizin-, Mess- und Steuertechnik und der Optik. Europaweit beträgt der Durchschnitt nur knapp sieben Prozent.

Auch bemerkenswert: Aus Baden-Württemberg stammen fünfmal mehr Patente als im Durchschnitt der 27 EU-Staaten. Hinzu kommen Rekordausgaben für Forschung und Entwicklung, die 4,4 Prozent des Brutto-Inlandsproduktes ausmachen. Darüber hinaus wird die starke technologische Basis durch wissensintensive Dienstleistungen ergänzt. In diesen Bereichen ist der Anteil der hoch qualifizierten Mitarbeiter höher ist als in der Hochtechnologie-Industrie. Entsprechend schneidet das Land hier schlechter ab und rangiert hinter den Metropolen Berlin, London und Paris.

Schlecht schneiden allerdings auch einzelne Regionen ab: Stuttgart, Böblingen, der Bodenseekreis, Ulm, Heidelberg und der Rhein-Neckarkreis liegen an der Spitze, Südbaden hingegen mit Ausnahme des Landkreises Lörrach fällt stark ab. Freiburg ist beispielsweise die einzige Unistadt, die im hinteren Feld rangiert. Tübingen liegt im hinteren Mittelfeld.

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