Region für Stuttgart 21

16. November 2011

Die Zustimmung ist demnach im Stadtkreis Ulm am größten (67 Prozent). Aber auch in den beiden Landkreisen Alb-Donau (62 Prozent) und Biberach (57 Prozent) wird die absolute Mehrheit deutlich überschritten. Dagegen sind 13 Prozent (Ulm) bis 18 Prozent (Biberach). Auffallend ist zudem, dass die Befürworter von Stuttgart 21 signifikant jünger sind als die Gegner. Das Durchschnittsalter unterscheidet sich um acht Jahre. „Dies ist für zukunftsweisende Großprojekte eine übliche Beobachtung“, erläutert Andrea Katz vom gleichnamigen Institut, die gemeinsam mit Hagstotz ITM Research & Consulting und dem Ulmer Marktforschungsinstitut abs die Studie durchführte.

Auf die Frage nach den Gründen für oder gegen Stuttgart 21 benennt die Mehrheit der Befürworter den verkehrlichen und wirtschaftlichen Nutzen. An dritter Stelle folgt das Argument, dass die Realisierung der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm eng mit Stuttgart 21 verbunden sei. Fast drei von vier Befürwortern sehen zudem auch den ökologischen Nutzen als wichtigen Grund.

Die Gegner von Stuttgart 21 argumentieren hauptsächlich mit den hohen Kosten bei fraglichem Nutzen. Zudem werden hohe Risiken für Natur und Umwelt gesehen. Danach gefragt, ob sich die eigene Meinung seit Beginn der öffentlichen Diskussion um Stuttgart 21 geändert habe, bejahen dies 13 Prozent. 51 Prozent dieser „Meinungsänderer“ befürworten nun das Projekt. 25 Prozent sind dagegen, 24 Prozent unentschieden. Als Zeitpunkt für ein Umdenken wird am häufigsten der Start der groß angelegten Proteste genannt.

„Insgesamt sind viele der Befragten aber schlichtweg spürbar genervt von den „Irren und Wirren“ zu diesem Thema“, sagt Katz. Aus den offenen Nennungen sei vielfach der Wunsch nach zügiger und klarer Entscheidung heraus zu hören. 58 Prozent halten den Volksentscheid für sinnvoll, darunter vor allem die Gegner mit 82 Prozent. Für den Volksentscheid mobilisiert werden nach eigenen Angaben aber immerhin 85 Prozent. Nach Einschätzung von Katz dürfte die Quote derer, die tatsächlich an der Abstimmung teilnehmen deutlich geringer sein. Sie vermutet hier sozial erwünschtes Antwortverhalten.

Die IHK Ulm hatte den Regionalmonitor gemeinsam mit der Stadt Ulm und der SWU in Auftrag gegeben. Bei dieser Bevölkerungsstudie werden halbjährlich Befindlichkeiten und Entwicklungen in der Region durch eine Befragung ermittelt.

Region für Stuttgart 21

Eine Bürgerbefragung in der IHK-Region Ulm hat eine absolute Mehrheit für das umstrittene Bahnprojekt ergeben. 61 Prozent der Befragten sprachen sich für Stuttgart21 aus. 16 Prozent sind dagegen, 23 Prozent unentschlossen. Das ist das Ergebnis des „Regionalmonitors“.

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