Studie untersucht Hautkrebs-Risikofaktoren

25. April 2012

Konkret haben die Wissenschaftler erhöhten Blutdruck als Risikofaktor für maligne Melanome (schwarzer Hautkrebs) identifiziert. Außerdem fanden  sie einen Zusammenhang zwischen Störungen des Fettstoffwechsels und dem bösartigen Plattenepithelkarzinom (weißer Hautkrebs). Hauptursache für Hautkrebs bleibt die Belastung mit ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) beim Sonnenbad. Aufgrund dieser Erkenntnisse über weitere Risikofaktoren könnten neue Ansätze für die Krebsforschung und –therapie entstehen. Die Publikation „Metabolic  risk factors and skin cancer in the Metabolic Syndrome and Cancer Project (Me-Can) “ ist in der Fachzeitschrift „British Journal of Dermatology“ erschienen.  

Die aktuelle Untersuchung ist Teil der Langzeitstudie „Metabolic Syndrome and Cancer Project“  (Me-Can): Seit 2006 analysieren die Forscher bei mehr als einer halben Million Männern und Frauen Daten zu Blutdruck, Body Mass Index (BMI) sowie verschiedene Stoffwechselwerte und suchen nach möglichen Zusammenhängen mit Krebserkrankungen. Als Ursache für den jetzt entdeckten Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und schwarzem Hautkrebs vermuten die Wissenschaftler gemeinsame körpereigene Mechanismen: Bei beiden Erkrankungen ist der programmierte Zelltod (Apoptose) unterbunden, dafür wird eine erhöhte Zellteilung beobachtet. Die wohl wichtigste Gemeinsamkeit könnte die zunehmende Bildung des  Proteins VEGF  (Vascular Endothelial Growth Factor) sein, das die Entstehung neuer Blutgefäße steuert.

Zudem hat die Studie gezeigt, dass eine Störung des Fettstoffwechsels, die Entstehung von weißem Hautkrebs, insbesondere des Plattenepithelkarzinoms, fördert. Die beobachteten Änderungen im Fettstoffwechsel könnten möglicherweise durch karzinogene Erreger wie dem  Humanen Papilloma Virus (HPV) hervorgerufen werden. HPV wird bekanntlich mit Gebärmutterhalskrebs und teilweise weißem Hautkrebs assoziiert. Insgesamt zeige die Studie, dass ein gesunder Lebensstil zur Vermeidung von Bluthochdruck und Übergewicht möglicherweise auch Hautkrebserkrankungen vorbeugen kann. An der Me-Can-Studie sind Forscher aus Schweden, Norwegen, Deutschland und Österreich beteiligt – 541 000 Frauen und Männern nehmen daran teil.

Studie untersucht Hautkrebs-Risikofaktoren

Stoffwechselerkrankungen und Bluthochdruck begünstigen offenbar die Entstehung von Hautkrebs. Das hat jetzt eine internationale Forschergruppe um die Ulmer Professorin Gabriele Nagel am Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie herausgefunden.

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Die Erstautorin des Fachbeitrags, Professorin Gabriele Nagel, forscht am Ulmer Institut für Epidemiologie und Medizinische Biometrie. Foto: Uni Ulm
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