Das neue Labor verfügt unter anderem über eine umfangreiche Ausstattung für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch Katheterablationen. Bei einer Katheterablation wird Gewebe im Herzen, das falsche elektrische Impulse erzeugt beziehungsweise weiterleitet, mit einer erhitzten Katheterspitze (50 bis 60 Grad Celsius) beziehungsweise als Alternative durch eine Kühlung auf bis zu minus 70 Grad Celsius mit einem Spezialballon gezielt zerstört. „So können wir zahlreiche verschiedene Herzrhythmusstörungen behandeln“, erläutert Chefarzt Dr. Joachim Kamenz, der Leiter der beiden Herzkatheterlabore in Weißenhorn.
Das neue Katheterlabor setzt dem Leitenden Oberarzt Dr. Georg Großmann zufolge bei Untersuchung und Behandlung eine deutlich geringere Strahlendosis frei als ältere Katheterlabore. Die 1,5-Millionen-Euro-Investition hat der Weißenhorner Klinik ein – so Stiftungsdirektor Michael Gaßner – „Alleinstellungsmerkmal unter allen Grundversorgungskrankenhäusern in Bayerisch-Schwaben“ verschafft. Mit der Hightech-Anlage, „können wir das meiste machen, was heutzutage elektrophysiologisch möglich ist“, betont Dr. Großmann. Für solche Anwendungen gibt es Chefarzt Dr. Kamenz zufolge „einen enormen Bedarf“. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden nach seinen Angaben unter Vorhofflimmern, der häufigsten bedeutsamen Herzrhythmusstörung. Betroffene aus dem Landkreis Neu-Ulm mit seinen gut 166.000 Einwohnern und aus den benachbarten Landkreisen könnten nunmehr wohnort- und zeitnah versorgt werden.