Katheterlabor in Betrieb

16. May 2013

Das neue Labor verfügt unter anderem über eine umfangreiche Ausstattung für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen durch Katheterablationen. Bei einer Katheterablation wird Gewebe im Herzen, das falsche elektrische Impulse erzeugt beziehungsweise weiterleitet, mit einer erhitzten Katheterspitze (50 bis 60 Grad Celsius) beziehungsweise als Alternative durch eine Kühlung auf bis zu minus 70 Grad Celsius mit einem Spezialballon gezielt zerstört. „So können wir zahlreiche verschiedene Herzrhythmusstörungen behandeln“, erläutert Chefarzt Dr. Joachim Kamenz, der Leiter der beiden Herzkatheterlabore in Weißenhorn.

Das neue Katheterlabor setzt dem Leitenden Oberarzt Dr. Georg Großmann zufolge bei Untersuchung und Behandlung eine deutlich geringere Strahlendosis frei als ältere Katheterlabore. Die 1,5-Millionen-Euro-Investition hat der Weißenhorner Klinik ein – so Stiftungsdirektor Michael Gaßner – „Alleinstellungsmerkmal unter allen Grundversorgungskrankenhäusern in Bayerisch-Schwaben“ verschafft. Mit der Hightech-Anlage, „können wir das meiste machen, was heutzutage elektrophysiologisch möglich ist“, betont Dr. Großmann. Für solche Anwendungen gibt es Chefarzt Dr. Kamenz zufolge „einen enormen Bedarf“. Mehr als eine Million Menschen in Deutschland leiden nach seinen Angaben unter Vorhofflimmern, der häufigsten bedeutsamen Herzrhythmusstörung. Betroffene aus dem Landkreis Neu-Ulm mit seinen gut 166.000 Einwohnern und aus den benachbarten Landkreisen könnten nunmehr wohnort- und zeitnah versorgt werden.

Katheterlabor in Betrieb

An der Stiftungsklinik Weißenhorn ist ein zweites, topmodernes Katheterlabor in Betrieb genommen worden. Mit den computergesteuerten Apparaten lassen sich Erkrankungen des Herzens, der Nieren und des Gefäßsystems diagnostizieren und therapieren. Die Kosten: rund 1,5 Millionen Euro.

read more »
Bei der Besichtigung des neuen Katheterlabors in der Stiftungs-klinik Weißenhorn (von links): Chefarzt Dr. Joachim Kamenz, Landrat Erich Josef Geßner, Leitender Oberarzt PD Dr. Georg Großmann und Stiftungsdirektor Michael Gaßner. Foto: Landratsamt Neu-Ulm
Categories
Archives