Viel junge Energie an der Universität Ulm: Ideenwettbewerb und Symposium

25. November 2013

Insgesamt hatten 22 Doktorandinnen und Doktoranden Beiträge für den Ideenwettbewerb eingereicht. Eine Auswahl wurde beim Symposium präsentiert. „Ist leitfähiges Kleben in der kristallinen Silizium-Photovoltaik möglich?“, fragte etwa Torsten Geipel vom Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme. Der Freiburger verwendet Klebstoff-Polymere mit leitenden Metallpartikeln für sein Vorhaben. Zuverlässigkeitstests hat er bereits durchgeführt.

Kai Mainzer vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT)  arbeitet an einem  Modell zur Analyse und Verbesserung städtischer Energiesysteme. Dazu trägt er Daten aus frei zugänglichen Quellen zur Bevölkerungsstruktur, zum Gebäudebestand und zu ihrer Geometrie zusammen. Mittels mathematischer Optimierung will Mainzer herausfinden, welche Heizsysteme in einer Stadt vorzuziehen sind, und in welchem Maße Potentiale für erneuerbare Energien ausgeschöpft werden sollten. Am Ende der Doktorarbeit soll ein übertragbares Modell stehen, das die benötigten Daten selbst aggregiert und wertvolle Entscheidungshilfen für Städteplaner liefert. Die Geologin Kathrin Menberg  beforscht das geothermische Potential deutscher Städte und insbesondre so genannter urbaner Wärmeinseln im Untergrund. Dazu hat die Wissenschaftlerin aus Karlsruhe Grundwassertemperaturen ermittelt und mögliche Einflussfaktoren wie U-Bahnschächte, Fernwärmeleitungen sowie eine dichte Bebauung mithilfe eines „Wärmeflussmodells“ untersucht. Ihr Fazit: „Durch die  Überlagerung solcher Wärmequellen kommt es zu Temperaturanomalien. In allen vier betrachteten Städten übersteigt das geothermische Potential den Heizbedarf um ein Vielfaches.“ Bei einer nachhaltigen Nutzung könnte zum Beispiel in Karlsruhe die Hälfte des Energiebedarfs gedeckt werden. Für ihre Erkenntnisse hat Menberg dann auch den ersten Preis des Ideenwettbewerbs über 2000 Euro erhalten. Florian Erb (KIT) wurde mit seinem Beitrag über supraleitende Gleichstromgeneratoren für kompakte und effiziente Windkraftanlagen zweiter Sieger (1000 Euro). Den dritten, mit 500 Euro dotierten Platz sicherte sich Martin Henßler von der Uni Stuttgart („Batterien für die Versorgungssicherheit der Zukunft“).

Die Gewinner-Beiträge werden nach Rücksprache mit den Verfassern in den „Energiewirtschaftlichen Tagesfragen“ (et) veröffentlicht. Außerdem haben die Preisträger Gelegenheit, ihre Ideen Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Industrie und Forschung vorzustellen. Der Ulmer EnergieCampus war die dritte Veranstaltung der Stiftung aus dieser Reihe.

Viel junge Energie an der Universität Ulm: Ideenwettbewerb und Symposium

Mitte November wurde die Universität Ulm zum „EnergieCampus“. Im Zentrum des Symposiums der Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg stand der Ideenwettbewerb „Versorgungssicherheit mit den Erneuerbaren“. Promovierende aller Fachrichtungen an baden-württembergischen Universitäten hatten Beiträge zu so unterschiedlichen Themen wie „das künstliche Baumblatt“ oder „Eisbrei, energieeffizienter Kälteträger“ eingereicht.

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Vorschlag BU (Foto: W. Luft): Prof. Karl Joachim Ebeling (links) und Ulrike Steinbrenner (Stiftung Energie & Klimaschutz Baden-Württemberg, rechts) gratulierten der Siegerin Kathrin Menberg (Mitte), Florian Erb (2.v.r.) und dem Vertreter von Martin Henßler (2.v.l.)
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