Als Teil des Skulpturenpfads setzt die Plastik „der Dichter und seine Muse“ einen Farbklecks zwischen Universität und neuer Chirurgie. Doch inzwischen nagt der Zahn der Zeit an der 1976-78 erstellten Skulptur der Künstlerin Niki de Saint Phalle – sie könnte sogar von innen rosten. Um zu prüfen, wie schlimm es wirklich um das Werk inmitten des „Niki-Teiches“ steht, sollen der Dichter und seine Muse am Samstag (10:00 Uhr) „gebauchspiegelt“ werden. Im Zuge eines Kunstevents werden Dr. Adrian Stanescu, Leiter der Chirurgischen Endoskopie und Proktologie am Uniklinikum, und Studierende des CampusAteliers den Teich in einem Schlauchboot befahren. Einmal bei dem „Künstlerpaar“ angelangt, wollen sie ein zwölf Millimeter großes Loch in die Skulptur bohren und ein Industrieendoskop einführen. Die so gewonnenen Bilder sollen Aufschluss über den Zustand des Werks erlauben.
Umfangreiche Restaurierungsarbeiten sind ohnehin nötig: Für das kommende Frühjahr plant der Akademische Bildhauer und Leiter des CampusAteliers, Frank Raendchen, eine Neuvergoldung und Farbauffrischung der verblassten Skulptur. Außerdem wird über ein neues Nutzungskonzepts des Teichs (Hecht, Wels, und/oder Goldfische?) nachgedacht.
Am Samstag soll die hoffentlich gelungene Endoskopie mit Glühwein und Lebkuchen gefeiert werden.
Die französisch-schweizerische Künstlerin Niki de Saint-Phalle (1930-2002) ist vor allem für ihre kurvigen Frauenfiguren, die Nanas, bekannt. Neben dem „Dichter und seiner Muse“ gehört auch ihre Skulptur „Adam und Eva“ zum Ulmer Kunstpfad.