Wurzeln im Ausland: Portraits und Interviews

30. April 2014

Ich bin Langenauer. Diese Aussage trifft auf derzeit 14 611 Menschen zu. 1549 von ihnen haben einen Migrationshintergrund. Sie stehen im Blickfeld der 2012 gegründeten Initiative "Zusammenrücken", in der sich Menschen unterschiedlichster Herkunft und verschiedenster kultureller Hintergründe zusammengeschlossen haben. Gemeinsam mit Schülern und ehemaligen Schülern der Friedrich-Schiller-Realschule und des Robert-Bosch-Gymnasiums sowie dem Langenauer Fotografenteam "Agefocus" hat die Initiative nun eine Fotoausstellung der besonderen Art realisiert:
Auf 15 Plakaten gibt sie interessante Einblicke in das Leben von Langenauern mit internationalen Wurzeln. Die aussagekräftigen Fotografien der "Agefocus" werden von niedergeschriebenen Interviews begleitet, in denen die Portraitierten jeweils sehr offen sprechen über ihre ursprüngliche Herkunft, ihre Ankunft in Deutschland und darüber, wie und warum sie sich heute als Langenauer fühlen.

Am Montag wurde die Ausstellung mit zahlreichen Gästen in der Langenauer Sparkasse feierlich eröffnet. Filialdirektor Walter Gerstlauer ermunterte die Besucher dabei, im Dialog mit Langenauern unterschiedlichster Herkunft "aus Unterschieden eine Gleichheit zu bilden und über Schluchten eine Brücke zu bauen". Um sprachliche und kulturelle Hindernisse zu überwinden, brauche es vor allem eines: Toleranz. "Lasst uns offen sein für Neues, Grenzen und Meinungen respektieren, neugierig sein auf die andere Kultur, die andere Sprache oder die andere Religion", sagte Gerstlauer. Ein Grundsatz, an dem sich die Ausstellungsbesucher am Montag gerne orientierten. Zwischen Portraitierten, Ausstellungsmachern und Gästen entstand rasch ein reger Austausch.

"Wir wollen mit unserer Ausstellung anderen Menschen Mut machen", betonte Lea Napierala aus den Reihen der Initiative "Zusammenrücken" in ihrem Grußwort. Alle vorgestellten Langenauer seien Beispiele für eine gelungene Integration. "Integration passiert in Langenau hier und heute", sagte Lea Napierala. Diese mache beiden Seiten großen Spaß. Eine Aussage, die Murat Karaman unterstrich: "Ich bin voll und ganz in Langenau angekommen", sagte der Straßenbaupolier mit türkischen Wurzeln, der seit 35 Jahren in der Stadt lebt: "Ich bin Langenauer".

Information
Die Ausstellung ist bis zum 9. Mai montags bis freitags von 8.45 bis 12.30 Uhr, montags bis donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie freitags von 14 bis 16.30 Uhr in der Langenauer Sparkasse am Marktplatz zu sehen. Anschließend hängen die Plakate bis zum Monatsende in Geschäften und Einrichtungen im Langenauer Stadtgebiet.

Gespräch bei der Ausstellungseröffnung (von links): Fotograf Helmut Schlaiß, Selvi Kalkan, die auch auf dem Plakat zu sehen ist, sowie Lea Napierala und Murat Karaman, beide von der Initiative "Zusammenrücken". (Foto: SWP)
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