Maßnahmenpaket für berufliche Bildung im Landkreis Neu-Ulm

30. Juni 2014

Mit einem ganzen Maßnahmenpaket wollen Politik und IHK in den kommenden Jahren die Herausforderungen bei der beruflichen Bildung meistern. Schließlich rollen auch auf Neu-Ulm Probleme zu, die andernorts bereits deutlich zu erkennen sind: Mit dem Trend zur Akademisierung entscheiden sich immer mehr Jugendliche für ein Studium und gegen eine Ausbildung. Gerade für kleine und mittelständische Unternehmen sind aber Auszubildende die Fachkräfte von morgen. „Unsere Betriebe berichten vermehrt von einem Mangel an passenden Bewerbern“, erklärt IHK-Präsident Dr. Andreas Kopton. So sind im Landkreis Neu-Ulm rund 100 Ausbildungsplätze in IHK-Berufen noch nicht besetzt. Wegen des demographischen Wandels und der stärkeren Tendenz zum Studium müssten Wirtschaft und Politik vorsorglich handeln, meint Gerd Stiefel, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm: „Wir freuen uns, dass Landrat Freudenberger mit uns an einem Strang zieht. Unser gemeinsames Ziel ist es, dass unsere Unternehmen auch in Zukunft qualifizierte Auszubildende finden.“

Wie Werner Knittel, Vizepräsident der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm, erläutert, wollen Vertreter der IHK gemeinsam mit Landrat Freudenberger regelmäßig Betriebe vor Ort besuchen, um Probleme aus erster Hand zu erfahren, wie etwa die Erreichbarkeit der Unternehmen auf dem Land. „Zudem wollen wir mit Vertretern der Hochschule Neu-Ulm besprechen, welche Möglichkeiten wir Studienabbrechern in der beruflichen Bildung bieten können“, so Knittel. Geplant ist zudem, die Kooperation von Schulen und regionalen Unternehmen in Form von Schulpartnerschaften zu stärken. Auch beim Thema Weiterbildung soll es vorangehen. So wollen die Gesprächspartner zunächst die Fördermaßnahmen bei einer Vor-Ort-Besichtigung in der Gewerblich-technischen Bildungsstätte (gtb) Neu-Ulm analysieren.

Landrat Freudenberger begrüßte die Initiative der IHK zur Stärkung der beruflichen Bildung im Landkreis: „Gerade in Mittelschulen, aber auch in Realschulen und Gymnasien möchten wir künftig das Bewusstsein für die Chancen der Ausbildung und der späteren Weiterbildung schärfen. Ich freue mich, gemeinsam mit der IHK die Karrieremöglichkeiten mit einer Lehre verstärkt in den Fokus unserer Jugendlichen zu rücken.“

Daneben wurden die Themen Breitband-Internet und Energiewende besprochen. Außerdem, so waren sich Landrat und IHK-Spitzen einig, müsse darüber nachgedacht werden, wie es gelingen kann, die benötigten Fachkräfte auch aus anderen Regionen und dem Ausland anzuwerben. Auch hier soll die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis und der regionalen Wirtschaft ausgebaut werden.

Am Gespräch nahmen teil: Landrat Thorsten Freudenberger und Wirtschaftsbeauftragter Simon Schrag sowie Dr. Andreas Kopton (Präsident der IHK Schwaben), Werner Knittel, (Vizepräsident der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm), Gerd Stiefel (Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Neu-Ulm), Peter Saalfrank (IHK-Hauptgeschäftsführer) und Oliver Stipar (IHK-Regionalgeschäftsführer Westschwaben).

Maßnahmenpaket für berufliche Bildung im Landkreis Neu-Ulm

Im Landkreis Neu-Ulm möchte Landrat Thorsten Freudenberger gemeinsam mit der IHK Schwaben die duale Ausbildung in Betrieb und Berufsschule voranbringen. Zudem sollen Mitarbeiter hiesiger Unternehmen ermuntert werden, die Chancen zu ergreifen, die eine berufliche Weiterbildung bietet. Das beschlossen Vertreter der IHK und Freudenberger bei einem Treffen im Landratsamt Neu-Ulm.

Weiterlesen »
Foto: IHK Schwaben
Kategorien
Archive