„Manchmal zeigt sich Dankbarkeit in einem Händedruck“

15. August 2014

Gabriele Halder kommt schon seit 2007 regelmäßig zu „ihren“ Senioren und will dies auch nicht mehr aufgeben. „Ich kann hier die eigenen Sorgen draußen lassen, dann sind sie gar nicht mehr so groß“, sagt sie. Eigentlich hätte sie ja genug zu tun. Die gelernte Podologin und Kosmetikerin, die neben Haus und Garten derzeit bei ihrem Mann im Geschäft mitarbeitet, hat drei Kinder und vier Enkelkinder, die im näheren Umkreis wohnen. „Da ist immer etwas los!“ Und doch möchte sie auch etwas Ehrenamtliches für andere tun, vielleicht auch, weil sie als gläubige Christin an die Nächstenliebe glaubt und auch daran, dass alles irgendwie wieder zurückkommt im Leben. Und auch weil sie – durch eine eigene Krebserkrankung – gelernt hat, bewusster und dankbarer zu leben. „Ich kann mich heute viel mehr an Kleinigkeiten freuen, an einem Händedruck oder einem Lächeln, mit dem die Senioren mir gegenüber Dankbarkeit zeigen.“ So wie zum Beispiel mit einem der Bewohner, der mit ihr im ASB-Blättle liest, in dem auch Rückblicke auf Veranstaltungen des Hauses stehen. „Schau, da warst du auch mit dabei.“ „Ich, ehrlich?“, fragt der Bewohner und lacht Gabriele Halder glücklich an. Erinnern kann er sich allerdings nicht mehr.

Zum ASB ist sie durch einen Zeitungsartikel gekommen. „Ich habe das damals über Alfred Schlachter gelesen, der seine Kochkunst eingebracht hat und habe mir gedacht, sowas kann ich doch auch versuchen.“ Und so startete sie – nachdem sie durch die Erkrankung ihr Geschäft als Ganzheitskosmetikerin aufgeben musste – mit viel Elan. Sie brachte zu Beginn viel von ihrem geliebten Beruf mit ein, machte Handpackungen, Finger- und Dekolletee-Massagen oder lackierte den Damen die Nägel. Oder sie nahm sich ein paar Bewohner und ging mit ihnen an der Blau zum Enten füttern und die Natur erleben. „Leider ist in den acht Jahren bei vielen die Demenz sehr vorangeschritten und ich kann immer weniger Dinge mit ihnen machen.“ Aufgeben will sie deshalb noch lange nicht und kommt ein bis zwei Mal die Wochen für mehrere Stunden. Manchmal begleitet sie auch ihr Mann, der dann den Clown und Komödianten spielt. „Die Frauen hier lieben ihn!“

Eigene Erfahrungen weitergeben, neue Herausforderungen finden, mit anderen zusammen sein: Die Gründe, warum Menschen sich engagieren, sind vielfältig. Ob Schülerin oder Rentner, Hausmann oder Managerin – der ASB freut sich über jeden, der im Sinne des Leitgedankens "Wir helfen hier und jetzt." aktiv werden möchte, Kontakt: 0731/93771-0

„Manchmal zeigt sich Dankbarkeit in einem Händedruck“

Gabriele Halder ist Zeitspenderin. Regelmäßig kommt sie in die Ulmer Hausgemeinschaften des ASB Regionalverbandes Ulm, wie etwa ein Dutzend andere Helfer. Zeitspender nehmen sich Zeit für die Senioren, die in einem der zwei Pflegeheime des Arbeiter-Samariter-Bundes wohnen. Sie geben Kurse, musizieren, beten, lesen vor, spielen oder erledigen auch mal Besorgungen – und das ehrenamtlich und aus eigenem Antrieb.

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