Seit nunmehr 13 Jahren organisiert und finanziert die Innovationsregion Ulm als Pate den Regionalwettbewerb „Jugend forscht“. Ihr erster Vorsitzender Heinz Seiffert, Landrat des Alb-Donau-Kreises, zeigte sich bei der Preisübergabe von der Vielfalt der Forschungsprojekte begeistert und beeindruckt. In seiner Festrede dankte er allen Beteiligten – den Jugendlichen, deren Betreuungslehrkräften, Schulen, Eltern sowie Wettbewerbsleiter Jochen Krüger und der 29köpfigen Jury – für ihren großartigen Einsatz.
Bei der öffentlichen Ausstellung ihrer Wettbewerbsprojekte hatten die Jugendlichen am Mittwoch nochmals Gelegenheit, ihre Forschungsarbeiten in der Donauhalle zu präsentieren. In der mit Spannung erwarteten Feierstunde wurden in den Sparten „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ die insgesamt 13 Regionalsieger-Teams gekürt.
Preisträger aus der Region Ulm:
Tobias Butz (16) und Jannic Rau (15), Schüler der Robert-Bosch-Schule Ulm und von Helmut Weber am Schülerforschungszentrum Ulm betreut, erzielten mit ihrem Projekt „CNC-gesteuerte Rundachsmaschine“ den ersten Platz im Fachgebiet Arbeitswelt in der Sparte Jugend forscht. Die komplett neu konstruierte und selbst gebaute Fräsmaschine weist durch viele technische Feinheiten eine hohe Genauigkeit auf und ist in der Lage, Rundmaterial zu bearbeiten.
In der Sparte „Schüler experimentieren“ belegte Jan Hauke (12) vom Schubart-Gymnasium Ulm (betreut von Georg Däges und Helmut Weiser) den ersten Platz. Er entwickelte seine schon im Vorjahr präsentierte „Holzklötzchen-Baumaschine 2.0“ weiter, verwendete andere Motoren und baute den Greifarm so um, dass er nun mit seiner Maschine richtige Bauwerke erstellen kann.
Den Regionalsieg im Fachgebiet Chemie in der Sparte „Jugend forscht“ errangen Felix Ahnefeld (18), Enzo Palmieri (15) und Carsten Hahn (16), die am Humboldt-Gymnasium Ulm von Peter Schäfer betreut wurden. Die Jury überzeugte das Trio mit ihrer Arbeit „Elektrochemische CO2-Reduktion“.
Der „Untersuchung von Fallvorgängen mit Tracker“ widmeten sich Ole Mann (11) und Frederik Bork (11) vom Albert-Einstein-Gymnasium Ulm-Wiblingen. Dort werden sie von Gisela Schneider und Susanne Götzfried betreut. Mit einer digitalen Filmkamera zeichneten die beiden Schüler die Fallvorgänge verschiedener Körper auf und analysierten die Aufnahmen mit einem Software Tracker. Den Physik-Regionalsiegern in der Sparte „Schüler experimentieren“ ging es darum, den Unterschied zwischen dem freien Fall und dem Fallen mit auftretender Luftreibung aufzuzeigen.
Gleich zwei erste Preise vergab die Jury im Fachgebiet „Technik“ in der Sparte „Jugend forscht“. Zum einen überzeugten Nikolai Braun (17) und Jonas Autenrieth (19) von der Robert-Bosch-Schule Ulm mit ihrer intelligenten Cocktailmaschine „Lazybar“, zum anderen waren Moritz Jarosch (17), Fabian Stölzle (18) und Ludwig Bald (16) vom Albert-Einstein-Gymnasium Ulm mit ihrem selbst entwickelten elektrischen „Segboard“ erfolgreich. Seit der Förderung durch die Baden-Württemberg-Stiftung Anfang 2015 entwarfen und entwickelten die drei Gymnasiasten Prototypen und Software für ihr Longboard. Mit dem nun präsentierten Modell hoffen sie auch beim Landeswettbewerb auf die Zustimmung der Jury.
Das Fachgebiet Technik war beim Regionalwettbewerb Ulm mit 22 Projekten am stärksten vertreten. Auch in der Sparte „Schüler experimentieren“ siegte ein Ulmer Schüler: Dominic Bartl (14), am Schubart-Gymnasium Ulm von Georg Däges betreut, fasziniert die fernsteuerbare Kugel „Sphero“. Sie inspirierte ihn zum Nachbau eines rollenden Roboters.
Als bestes interdisziplinäres Projekt wurde die Arbeit von Marc Engelhardt (19), Jannik Münz (16) und Lukas Bohnacker (15) ausgezeichnet. Unter der Betreuung von Dieter Münz forschten sie am Schülerforschungszentrum Ulm (SFZ) über die „Echtzeitsteuerung und Regelung eines Bearbeitungszentrums durch hochdynamische Parameter“, als Teil des SFZ-Projekts „Zerspanung im Zeitalter von Industrie 4.0“, das in Kooperation mit dem Ulmer Unternehmen ulrich medical durchgeführt wird.
Preisträger aus der Region Biberach:
„Gentechnik in Lebensmitteln – Droht uns Gefahr?“ hatten sich Jana Braunger (17) und Julia Benirschke (17) vom Pestalozzi-Gymnasium Biberach gefragt, die am Schülerforschungszentrum Bad Saulgau von Dr. Rudolf Binder und Norbert Huck betreut werden. Die Schülerinnen beschäftigten sich mit dem Wirkstoff Glyphosat, der von der WHO als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wird. Anhand von Sojabohnen untersuchten sie gentechnische Veränderungen. Von der Jury wurden sie dafür mit dem Regionalsieg im Fachgebiet Biologie der Sparte „Jugend forscht“ belohnt.
In der Sparte „Schüler experimentieren“ waren Luca Braunger (14), Tim Pfeifer (14) und Robin Schönegg (14) mit einem ersten Platz erfolgreich. Sie gehen ebenfalls ins Pestalozzi-Gymnasium Biberach und forschen, betreut von Dr. Rudolf Binder und Dr. Beatrix Rauch, am Schülerfor-schungszentrum Bad Saulgau. Bei ihrer Fragestellung „Antibiotika aus heimischen Pflanzen?“ versuchen sie, wirksamen Bestandteilen und Stoffen gegen Bakterien, Viren und Pilzen auf die Spur zu kommen.
Im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften hatte sich Benno Hölz (16) vom Gymnasium Ochsenhausen ein ungewöhnliches Thema ausgewählt: Betreut von Tobias Beck am Schülerforschungszentrum Ochsenhausen, untersuchte er die Rotfärbung des Abendhimmels mit einem für diesen Zweck speziell umgebauten Teleskop. Er will damit ein tieferes physikalisches Verständnis des Abendrot-Phänomens bekommen und dessen Intensivität durch spezielle Berechnungsmethoden wissenschaftlich bestimmen. Die Jury zeichnete sein Projekt „Abendrot Spektroskopie“ mit dem Regionalsieg in der Sparte „Jugend forscht“ aus.
Auch in der Sparte „Schüler experimentieren“ kommen die Regionalsieger vom Gymnasium Ochsenhausen: Marco Listes (12) und Eva Graf (12) erforschten die optimalen Rahmenbedingungen und Abläufe, um Eisstalagmiten künstlich herzustellen. Sie werden am Schülerforschungszentrum Ochsenhausen von Tobias Beck und Beatrix Mack-Stähle betreut.
Schon im vergangenen Jahr hatte Stefanie Kern (17) vom Wieland-Gymnasium Biberach mit ihrer Forschungsarbeit „Weißer als Weiß!“ den Regionalsieg im Fachgebiet Physik errungen. Die Weiterentwicklung ihres Projektes – unter der Betreuung von Jan Binder und Kevin Jablonka am Schülerforschungszentrum Bad Saulgau – brachte ihr nun erneut den ersten Platz in der Sparte „Jugend forscht“. Die Schülerin beschäftigt sich mit dem Käfer Cyphochilus, der besonders weiße Schuppen besitzt. Die weiße Farbe wird durch die Struktur in der Schuppe erzeugt. Projektziel ist, die Entstehung der Farbe zu untersuchen und sie künstlich herzustellen.