Eine Umfrage der IHK Ulm hatte vor wenigen Jahren ergeben, dass 87 Prozent der KMUs gerne mit der Wissenschaft zusammenarbeiten möchten, aber Schwierigkeiten haben, den richtigen Kontakt zu finden. Dies war Anlass für die IHK Ulm ein System zu entwickeln, das diese Lücke schließt. „Es muss einfach zu bedienen sein und zielorientierte, brauchbare Ergebnisse liefern“ so Nikolaus Hertle von der IHK Ulm, der das Projekt initiiert hat. „Wer bin ich, was kann ich, welche Kooperationsangebote biete ich und wie kann man mich finden?“ laute die einfache Formel von „Top-Wissenschaft“, das im Internet unter www.top-wissenschaft.de zu erreichen ist, aber auch als gedruckte Broschüre vorliegt.
Der Erfolg des Pilotprojekts in Ulm war der Grundstein für die Erweiterung des Systems zu einer landesweiten Plattform mit allen IHKs in Baden-Württemberg. „Wir stellen unser Licht nicht unter den Scheffel, sondern bieten Erfolgreiches gerne der Gemeinschaft an“, so die Bilanz von Dr. Peter Kulitz, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags sowie der IHK Ulm.
Die Landesregierung sieht Top-Wissenschaft als wichtigen Baustein in der Technologietransferpolitik und unterstützt deshalb das Projekt mit 370.000 Euro für die nächsten drei Jahre. Damit soll das System in Inhalt, Funktion und vor allem Bekanntheit optimiert werden, ohne jedoch das Grundprinzip der Einfachheit zu verlassen. Bei der offiziellen Übergabe des Bewilligungsbescheides betonte Ministerialdirektor Hubert Wicker vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau nochmals die Wichtigkeit von Top-Wissenschaft. Das System trägt aus seiner Sicht wesentlich dazu bei, dass Baden-Württemberg eine Spitzenposition im Technologietransfer einnimmt und festigt.
Wie sehr „Top-Wissenschaft“ bereits heute angenommen wird zeigt sich in der Tatsache, dass das komplette Bundesland Rheinlad-Pfalz „Top-Wissenschaft“ einführt und einige andere Bundesländer bereits ihr Interesse bekundet haben. Die Treiber des Projektes sind die Projektleitung in Ulm, aber auch die Innovationsberater und Technologietransferbeauftragten aller IHKs in Baden-Württemberg. „Diese Kombination aus kompetenten Technologietransfermanagern – ebenfalls ein Ulmer Modell – und dem System ‚Top-Wissenschaft‘ ist einzigartig in Deutschland“, betont Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm.