„Das Land der Dichter und Denker macht´s gern kompliziert – es gibt zu viele Websites und Informationsmaterial in zu ausgefeiltem Deutsch. Geflüchtete brauchen einfach zugängliche, auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Information. Sie sind mit ihren Smartphones mobil und innerhalb ihrer Kreise gut vernetzt. In ihrer Kultur sind Personen zentral, das heißt, Kommunikation mit Flüchtlingen funktioniert am besten über Bilder, Videos und Podcasts, in denen Personen aus ihrem Kulturkreis sprechen. Wort vor Schrift, das ist im Grunde die goldene Regel, wenn man Geflüchtete erreichen möchte“, so Prof. Dr. Ulrike Reisach, Projektleiterin des Buchprojektes.
Vierzehn Studierende des Studienganges Informationsmanagement und Unternehmens-kommunikation sowie drei Gaststudierende der HNU interviewten junge Geflüchtete, befragten Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit und werteten Informationsmedien aus Deutschland, Europa, Kanada, den USA und Australien aus. Sie recherchierten, wo Flüchtlinge Informationen bekommen, wie und von wem diese Informationen erstellt und genutzt werden und wie die Inhalte sowohl bei den Geflüchteten als auch bei den Helfern der Flüchtlingsintegration ankommen. Digitale Angebote zur Information, wie Websites und Apps, aber auch Printmedien, wie Flyer und Broschüren, von Behörden und gemeinnützigen Organisationen weltweit verglichen die Studierenden.
Die Studierenden verfassten zu ihren Ergebnissen Beiträge, die in dem Buch „Kommunikation und Integration. Ein Handbuch für Akteure in der Flüchtlingshilfe“ erschienen sind. Die Beiträge stehen im Kontext zur kulturellen Prägung der Geflüchteten. Das Buch zeigt, welche Informationsangebote hilfreich oder verbesserungsfähig sind, wo zusätzlicher Informationsbedarf besteht und wie Alltagsprobleme der Kommunikation und Integration durch den Einsatz moderner Informationsmedien konstruktiv gelöst werden können.
Handbuch für die Flüchtlingshilfe
Wie kann es gelingen, Geflüchtete in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren? Welche Medien eignen sich dafür am besten? Werden die Botschaften und Informationen auch richtig verstanden und erreichen sie die Flüchtlinge überhaupt? Studierende der Hochschule Neu-Ulm (HNU) werteten die bestehenden digitalen Medien und Print-Medien aus. Ihre Ergebnisse sind jetzt im Handbuch „Kommunikation und Integration. Ein Handbuch für Akteure in der Flüchtlingshilfe“ nachzulesen.